Vor gut einem Jahr startete die Standortinitiative Digital Zurich 2025. Das Ziel der teilnehmenden Schweizer Unternehmen, Hochschulen und Politiker: Den Grossraum Zürich als digitalen Hub zu stärken und die Schweizer Wirtschaft beim Übergang ins digitale Zeitalter zu unterstützen. Auf fünf Hauptprojekte konzentrierte man sich in den ersten 365 Tagen, darunter die digitale Aus- und Weiterbildung von KMU – denn über die Hälfte der kleinen Unternehmen sind hierzulande noch nicht digital unterwegs.

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Mittlerweile ist die Initiative offenbar gut verankert und die Nachfrage aus vielen Landesteilen gross. Deshalb soll aus der regionalen Initiative nun ein schweizweites Vorhaben werden: «Um den industrieübergreifenden Standortvorteil der Schweiz noch besser nutzen zu können, ist eine nationale Ausrichtung erforderlich. Deshalb wird Digital Switzerland nun in die Westschweiz und ins Tessin expandieren», sagt Marc Walder, Initiator des Öko-Systems und CEO von Ringier.

Life Sciences in Basel, neues Büro in Lausanne

An der Lausanner Elite-Hochschule EPFL wird Digital Switzerland ein Büro eröffnen. Darüber hinaus erweitert die Initiative das Kickstart-Accelerator-Programm, ein weiteres Hauptprojekt, um den Bereich Life Sciences in Basel. Und: Im Tessin wird eine Zusammenarbeit mit dem «Ticino Fashion Valley» angestrebt.

Marc Walder erklärt die Ziele von DigitalSwitzerland:

Finanziert wird die Initiative von ihren Mitgliedern. Schon heute gehören namhafte Unternehmen wie die beiden Grossbanken UBS und Credit Suisse, Raiffeisen, die grossen Detailhändler Coop und Migros, Google, die SBB, die Post oder Swisscom der Initiative an. Die ETH Zürich ist ebenfalls dabei. Seit diesem Sommer zählt auch das World Economic Forum zu den Mitgliedern. Und das Netzwerk wächst stetig weiter: Mittlerweile sind über 30 Institutionen der Initiative angeschlossen.

«Tempo der Veränderungen wird sich radikal erhöhen»

Ringier-CEO Walder ist überzeugt davon, dass die Digitalisierung in Zukunft sämtliche Wirtschaftsfelder herausfordern wird: Das gilt für Medienunternehmen ebenso wie Finanzdienstler, für den Tourismus, die Automobilbranche und viele mehr. «Das Tempo der Veränderungen wird sich nochmals radikal erhöhen», sagt er.

Neben der Stärkung der digitalen Expertise hat sich Digital Switzerland auf die Fahnen geschrieben, die politischen Rahmenbedingungen für Startups zu verbessern. Gründer sollen bei der Entwicklung ihrer digitalen Geschäftsideen unterstützt werden. Ein weiterer Punkt ist die für Jungfirmen wichtige Steuerproblematik. Eine oft geäusserte Kritik ist die vermeintlich unfaire Besteuerung für Startups, die schon früh Vermögenssteuern zahlen müssen.

Warum die Besteuerung Schweizer Startups heute das Leben erschwert:

Ist die Schweiz angesichts der politischen Rahmenbedingungen und dem hohen Preisniveau womöglich zu teuer und zu behäbig? Walder verweist auf die starke Innovationskraft der Wirtschaft. Bereits zum sechsten Mal in Folge führt die Schweiz die Rangliste der innovativsten Volkswirtschaften der Welt an. Entsprechend positiv sind die Voraussetzungen.

Und doch gibt es etwas, was die Schweiz vom Ausland lernen kann: