Noch nie war es so schwierig wie heute, Portfolios mit einer kontinuierlich attraktiven Rendite aufzubauen. Die Erträge auf Bareinlagen und Eidgenossen sind unweit ihrer historischen Tiefs, und die Zinsen in den Industrieländern werden wohl bis auf Weiteres niedrig bleiben. Daher sollte ein solides Ertragsportfolio über ein breiteres Spektrum von Anlageklassen diversifiziert sein. Um den heutigen Anforderungen bezüglich Renditeerzielung und Diversifikation Rechnung tragen zu können, sollten Anleger vier wichtige Schritte beachten:

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Ziele bestimmen

Erstens sind die Anlageziele bezüglich eines Portfolios davon abhängig, in welcher Lebensphase sich der Investor befindet. In der frühen Anlagephase eines langfristig ausgerichteten Portfolios liegt der Fokus auf dem Kapitalaufbau. In der mittleren Phase steht weiterhin die Ertragsgenerierung im Zentrum, allerdings ohne, dass ein bestimmtes Risikomass überschritten wird. Je weiter die Zeit voranschreitet, desto mehr verschiebt sich der Schwerpunkt von Ertragsgenerierung in Richtung Risikoreduzierung.

Anlageuniversum festlegen

Zweitens muss der Anleger seine gewünschten Anlageklassen klar vorgeben, wie beispielsweise Aktien und Anleihen aus Industrieländern, Schwellenländeraktien oder alternative Anlagen. Dabei gilt es sicherzustellen, dass eine bestimmte Zielrendite generiert wird und dass gleichzeitig mit einem risikokontrollierten Vorgehen ein gewisser Kapitalzuwachs erreicht wird.

Ertragsvorstellungen rechtzeitig klären

Drittens muss der Anleger von Anfang an seine Ertragsvorstellungen über einen bestimmten Zeitraum definieren, damit er daraus eine entsprechende Zielrendite ableiten kann. Anschliessend wird ein verfügbares Risikobudget definiert, damit das gesetzte Ertragsziel erwirtschaftet werden kann.

Kontrolle ist wichtig

Viertens schliesslich muss das zusammengestellte Portfolio in der Folge regelmässig überwacht und hinterfragt werden. Das trägt dazu bei, dass die Aufteilung der Anlageklassen immer den persönlichen Ertragszielen des Anlegers entspricht.

Investoren können aus einer Reihe geeigneter Anlageprodukte für ihre Ertragsportfolios wählen – ETFs gewinnen beispielsweise immer mehr an Bedeutung. Grund hierfür sind die geringen Kosten sowie die Möglichkeit, dass mit einer einzigen Transaktion Zugang zu zahlreichen Anlageklassen und Märkten erhalten werden kann. ETFs können andere Anlageklassen in einem Portfolio ergänzen. Das Ertragsportfolio kann jedoch auch ausschliesslich aus ETFs zusammengestellt werden – eine durchaus interessante Option, da ETFs für immer mehr Märkte und Sektoren verfügbar sind.

Im heutigen makroökonomischen und demografischen Umfeld sind Anpassungsfähigkeit und Flexibilität entscheidend, um in der unsteten Investmentlandschaft bestehen zu können. ETFs entwickeln sich in diesem Kontext zu einem immer beliebteren Anlagevehikel, da sie Investitionen in stetig höhere Renditen bringende Vermögenskategorien ermöglichen – wie in Anleihen, dividendenstarke Aktien oder in Immobilien. Dies dürfte helfen, den vierstufigen Prozess zum Aufbau eines Ertragsportfolios etwas zu erleichtern.

Sven Württemberger, Leiter iShares Deutschschweiz