Bei der privaten Luganeser Cornèr Bank übernimmt die dritte Generation der Bankiersfamilie Cornaro das Zepter: Per 1. Oktober 2016 wird Vittorio Cornaro neuer Chef und sein Vater Paolo neuer Verwaltungsratspräsident. Der bisherige Präsident Giancarlo Viscardi verlässt das Aufsichtsgremium nach rund 40 Jahren.

Am 8. Juli teilte der derzeitige Chef Paolo Cornaro dem Verwaltungsrat der Privatbank mit, dass er die Leitung der Bank abgebe. Gleichzeitig wählte das Gremium Sohn Vittorio zum Nachfolger des Vaters, teilte die Cornèr Bank am Dienstag mit.

VR-Präsident geht «auf eigenen Wunsch»

Vittorio Cornaro ist 1972 geboren. Er studierte Ingenieurswissenschaften an der ETH in Zürich und Wirtschaftswissenschaften an der Universität St. Gallen. Nachdem er bei Merrill Lynch in London im Kapitalmarktgeschäft und im Wertschriftenhandel tätig gewesen war, trat er 2004 in die Bank seiner Familie ein, wo er seit 2008 Vize-Chef ist.

Der derzeitige Präsident des Verwaltungsrats Giancarlo Viscardi verlässt nach 24 Jahren als Präsident und nach 40 Jahren als Mitglied des Verwaltungsrats die Bank - «auf eigenen Wunsch», wie es in der Mitteilung heisst.

Erste Schweizer Bank mit Visa-Kreditkarte

Der Führungswechsel soll am 30. September anlässlich einer ausserordentlichen Generalversammlung stattfinden, die Paolo Cornaro zum neuen Präsidenten des Aufsichtsgremiums wählen soll.

Die Cornèr Bank mit Sitz in Lugano war 1952 von Vittorio Cornaro, dem Grossvater des neuen CEO, gegründet worden. Spezialisiert hat sie sich unter anderem auf das Kreditkartengeschäft: 1975 hat sie nach eigenen Angaben als erste Schweizer Bank die Visa-Kreditkarte lanciert. Seit 1998 gibt sie auch Mastercard-Karten heraus. Seit 2012 gehört ihr mit Bonuscard.ch auch das einstige Kredit- und Kundenkartengeschäft von Jelmoli.

(sda/cfr/ama)

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