Die Angebotsfrist von Liontrust begann am 28. Juni und hätte am am 25. Juli 2023 enden sollen. Jetzt verlängert das Unternehmen sie um drei Tage. Ein Grund für den Schritt wird nicht genannt.

Zudem verzichtet Liontrust auf eine Bedingung ihres ursprünglichen Angebotsprospektes: Diejenige, dass der Verkauf des Bereich Fund Management Services (FMS) abgewickelt sein muss. GAM hatte Ende Juni mit der Carne Group einen Käufer für das FMS-Geschäft präsentiert. Der Abschluss der Transaktionen werde für das vierte Quartal 2023 erwartet, hiess es seinerzeit.

Liontrust habe zudem bestätigt, dass ihr Angebot «vollständig und endgültig» sei, erklärte GAM in einer eigenen Mitteilung. Die Offerte werde also nicht erhöht.

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Mitte Juli hatte sich der drittgrösste Aktionär von GAM gegen das Liontrust-Angebot ausgesprochen. Ausserdem hat die Investorengruppe NewGAMe um den französischen Internetmilliardär Xavier Niel vergangene Woche eine Gegenofferte für rund 17,5 Prozent der GAM-Aktien abgegeben.

NewGAMe hatte am vergangenen Freitag die GAM-Aktionäre dazu aufgefordert, ihre Entscheidung so lange wie möglich hinauszuzögern.

Als Reaktion auf das von Newgame vorgeschlagene bedingte Angebot haben die leitenden Fondsmanager von GAM erneut schriftlich bekräftigt, dass sie das Liontrust-Angebot nachdrücklich unterstützen, weil es ihrer Meinung nach im besten Interesse der Kunden von GAM ist.

Im Rahmen des Übernahmeangebot hat Liontrust dem angeschlagegenen Fondshaus Kredite zu Verfügung gestellt. Diese seien laut GAM zur Finanzierung des laufenden Betriebs von GAM nötig. 

(awp/mdl/rop)