Die Benko-Pleite hat auch vielen Schweizer Banken Kreditausfälle in Millionenhöhe beschert. Zuoberst auf der Schweizer Gläubigerliste stand Julius Bär. Die Privatbank hatte im November bestätigt, Kredite in der Höhe von 606 Millionen Franken an ein Firmenkonglomerat vergeben zu haben. Schnell war klar: Das Geld ging an die inzwischen insolvente Signa-Gruppe des österreichischen Immobilieninvestors René Benko. 

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Personelle Konsequenzen

Nun muss Philipp Rickenbacher, der eigentlich angetreten war, um die Privatbank in ruhiges Fahrwasser zu bringen, gehen. Auch Verwaltungsratsmitglied David Nicol, Leiter des Risikoausschusses, verlässt die Bank und tritt bei der GV nicht zur Wiederwahl an. 

«Der Verlust von rund 600 Millionen Franken aus dem Benko-Abenteuer ist schmerzhaft, doch finanziell kann die Bank das locker wegstecken und macht immer noch knapp eine halbe Milliarde Franken Gewinn. Schlimmer als der finanzielle Schaden ist der Verlust des Vertrauens in die Bank», kommentiert «Handelszeitung»-Autor Holger Alich. An der Börse kam der Rücktritt des Bär-CEO Philipp Rickenbacher am Donnerstagmorgen gut an: Kurz nach Handelsstart legte der Kurs um rund 4 Prozent zu.

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