Das Ziel der Initiative «Grüne Wirtschaft» liesse sich hauptsächlich durch eine Reduktion des CO2-Ausstosses erreichen. Diesen Schluss zieht das Initiativkomitee aus einer von ihm in Auftrag gegebenen Studie.

Wenn die gesamte Erdbevölkerung so viele Ressourcen verzehren würde wie die Schweizerinnen und Schweizer, bräuchte es etwa drei Erden. Die Initiative «Grüne Wirtschaft», die am 25. September vors Volk kommt, will den Ressourcenverbrauch in der Schweiz auf einen ökologischen Fussabdruck von einer Erde senken.

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Radikale Senkung des CO2-Ausstoss nötig

Während der Bundesrat dieses Ziel als nicht umsetzbar einschätzt, impliziert eine Studie der Ökobilanz-Fachstelle treeze, dass es hauptsächlich durch eine Reduktion des CO2-Ausstosses realistisch wäre. Denn die CO2-Emissionen machen mit zwei Dritteln den grössten Teil des Fussabdrucks der Schweiz aus, wie das Initiativkomitee am Freitag mitteilte.

Damit stehe das Ziel des Volksbegehrens im Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen. Um dieses einzuhalten, müsste der CO2-Ausstoss bis 2050 um 80 bis 100 Prozent gesenkt werden.

Bundesrat und Gegner zweifeln

«Falls alle Staaten aufgrund des Pariser Übereinkommens die weltweiten CO2-Emissionen um 80 Prozent reduzieren, würde die Schweiz künftig statt rund drei Erden noch 1,2 bis 1,4 Erden benötigen», heisst es in der Studie. Falls die Schweiz zusätzlich im Inland CO2-Neutralität erreicht, würde sich ihr Fussabdruck auf 1 bis 1,15 Erden verkleinern.

Gegner der Initiative wie auch der Bundesrat gehen davon aus, dass deren Ziel nicht ohne massive Konsumeinschränkungen zu haben ist. Sie stützen sich dabei auf einen Grundlagenbericht aus dem Jahr 2013, der im Auftrag des Bundesamts für Umwelt (BAFU) erstellt worden ist.

25 Prozent von realistischem Ziel entfernt

Der Bericht kam zum Schluss, dass der Ressourcenaufwand pro Kopf bis 2050 um 65 Prozent reduziert werden muss, um das Initiativziel zu erreichen. Realistisch sei aber nur eine Reduktion von 40 Prozent.

Das Initiativkomitee weist in seiner Mitteilung vom Freitag darauf hin, dass dem BAFU-Bericht eine andere Berechnung des ökologischen Fussabdrucks zugrunde liegt. Der CO2-Ausstoss würde bei dieser Berechnungsmethode zu wenig gewichtet.

(sda/jfr)