In der kommenden Woche startet das wichtigste Treffen der globalen Elite aus Politik und Wirtschaft: Das World Economic Forum (WEF) in Davos geht in seine 42. Runde. Bereits seit 1971 treffen sich prominente Entscheidungsträger auf der von Klaus Schwab ins Leben gerufenen Veranstaltung.

Dabei war das WEF nicht nur Zeuge von Zeitgeschichte – in Davos wurde häufig selbst Weltgeschichte geschrieben. Etwa im Jahr 1987, als der deutsche Aussenminister Hans-Dietrich Genscher in einer Rede die Konferenzteilnehmer in die Pflicht nahm und forderte, «Gorbatschow eine Chance zu geben». Keine drei Jahre später fiel die Berliner Mauer, der Kommunismus war Geschichte. 

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Nelson Mandela tritt in Davos auf und bekommt ein Jahr später den Friedensnobelpreis

Wenige Jahre später, 1992, traten der südafrikanische Präsident Frederik de Klerk und Nelson Mandela erstmals gemeinsam im Ausland auf. Mandela, erst zwei Jahre zuvor nach langer Haft entlassen, wählte Davos für seine erste Rede zur wirtschaftlichen Zukunft Südafrikas. 1993 erhielten die beiden Politiker gemeinsam den Friedensnobelpreis.

Auch die Nahostpolitik wurde in Davos vorangetrieben: Palästinenserführer Yassir Arafat war regelmässig zu Gast – und traf dort im Jahr 1997 auf den israelischen Premier Benjamin Netanjahu. Ein weiterer Stammgast: Bill Gates, dessen Mega-Konzern Microsoft in diesen Jahren zum Weltmarktführer aufstieg.

9/11 und amerikanische Kriegswerbung

Bis die Terroranschläge vom 11. September 2001 das Gesicht der Welt veränderten. Auch das WEF reagierte, erstmals fand das Gipfeltreffen 2002 in New York statt. Aufgewühlt und verwirrt: US-Aussenminister Colin Powell warb 2003 in Davos um Sympathien für den anstehenden Irak-Krieg.

In den darauffolgenden Jahren boomte die Weltwirtschaft – die Stimmung in Davos: entsprechend ausgelassen. Politik traf auf Showbiz: Uno-Botschafterin Angelina Jolie, ihr Ehemann Brad Pitt traten gemeinsam mit Uno-Generalsekretär Kofi Annan auf. Mehr Hilfe für Afrika standen auf dem Programm.

FInanzkrise überrascht die globale Wirtschaftselite

Bis die globale Finanzkrise ausbrach – vor der kaum ein Wirtschaftsexperte gewarnt hat. Die Industrienationen mussten wieder auf sich selbst schauen, die Euro-Krise drohte zu zerbrechen. Auch der Ton zwischen den USA und China verschärfte sich.

Im vergangenen Jahr dann wuchs die internationale Kritik an Deutschland: Euro-Südländer und Amerika forderten mehr Anstrengungen im Kampf gegen die Verwerfungen auf dem Alten Kontinent. Bundeskanzlerin Merkel steckte in der Bredouille. Erst vor wenigen Tagen sagte sie ihre Teilnahme für das diesjährige Treffen ab.

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