Dieses «trrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr». Dieser monotone und doch irgendwie liebevolle Motorenklang. Er war vielleicht fast französischer als die Marseillaise. Auf Frankreichs Strassen war das «trrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr» bis in die Achtzigerjahre millionenfach zu hören. Dann verstummte es.

Begonnen hatte es 1946. Damals präsentierte die Firma Solex aus dem Pariser Vorort Courbevoie ein neues Alltagsgefährt, eine Mischung aus Fahrrad und Mofa. Einfach, robust und sparsam (1,4 Liter auf 100 Kilometer) war der Velosolex. Der Zweitaktmotor wurde mit einem Hebel am Vorderrad zugeschaltet und produzierte eben dieses «trrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr». Das kam gut an. Acht Millionen Velosolex wurden insgesamt verkauft.

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Zurück in Frankreich

Doch 1988 musste die Produktion eingestellt werden. Ein erster Versuch eines Neustarts in Ungarn scheiterte – dann wurde die Marke verkauft. Ein französisches Unternehmen stellte fortan eine Elektro-Version des Velosolex in China her. Nun aber soll das Gefährt bald wieder in Frankreich gebaut werden.

Die Firma Easybike kaufte die Rechte – und will nun das Töffli in einem kleinen Dorf in der Normandie produzieren. 15'000 Stück sind als Jahresziel anvisiert. Zum Start erhielt Easybike einen Kredit vom Staat über 1,3 Millionen Euro.

Antrieb mit Batterie

Das billigste Modell des neuen Velosolex soll rund 1000 Euro kosten, das teuerste 2500 Euro. Nicht inbegriffen: das «trrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr». Denn der neue Velosolex wird mit einer Batterie betrieben.