Serono-Erbe Ernesto Bertarelli will seine beiden Pharma-Beteiligungen Stallergenes und Greer fusionieren. Damit stösst er auf heftigen Widerstand bei den übrigen Aktionären der französischen Stallergenes. Sie erachten den Deal als unfair. Sie stören sich am geplanten Fusionsverhältnis von 60 Prozent für Allergie-Spezialistin Stallergenes und 40 Prozent für Vertriebsfirma Greer.

«Stallergenes setzte 2014 mit 250 Millionen Euro drei Mal mehr um als Greer mit 80 Millionen Euro», sagt Bertarelli-Kritiker Frank Fischer der «Handelszeitung». Der Anlagechef der deutschen Fondsgesellschaft Shareholder Value hält mit 1,8 Prozent nach Bertarelli den grössten Anteil an Stallergenes. Komme die Fusion zustande, grenze das an eine Enteignung der Aktionäre, wettert Fischer.

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Französische Finanzmarktaufsicht

Colette Neuville, Präsidentin des französischen Verbands zum Schutz der Minderheitsaktionäre, hat wegen des geplanten Deals gar die französische Finanzmarktaufsicht aktiviert. In einem Schreiben an die Behörde bemängelt sie die unzureichenden Daten zum Fusionspartner Greer. Zu der US-Firma ist bis auf den Umsatz für 2014 nichts öffentlich bekannt.

Noch diese Woche bringt Neuville in Paris Aktionäre wie die französischen Fondsgesellschaften Amiral Géstion und Moneta sowie Fischers Shareholder Value mit der Aufsicht zum Gespräch an einen Tisch. Sie hofft, dass die Aufsicht den Argumenten der Aktionären folgt, den Fusionsantrag ablehnt und Bertarelli auffordert, mehr Informationen zu Greer preiszugeben.

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