Ein Mann in Thailand hat zwei Videos auf seine Facebook-Seite gestellt, die ihn bei der Ermordung seiner elfmonatigen Tochter zeigen. Die Filmclips waren 24 Stunden lang zugänglich, bevor das Online-Netzwerk sie am Dienstag entfernte.

Nach Angaben der Polizei nahm sich der Vater anschliessend das Leben. Die Leiche des Mannes sei neben dem Baby gefunden worden. «Er hatte Paranoia, dass ihn seine Frau verlässt und nicht liebt», sagte der leitende Ermittler der Nachrichtenagentur Reuters.

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Mord live gestreamt

Erst vergangene Woche war auf Facebook für etwa zwei Stunden ein Video gestellt worden, auf dem zu sehen war, wie ein Mann in Cleveland erschossen wird. Facebook hatte daraufhin zugesichert, alles in seiner Macht stehende zu unternehmen, damit solche Inhalte künftig nicht mehr in das Netzwerk gelangten.

Erst vergangene Woche hatte Facebook-Chef Mark Zuckerberg zugesichert, künftig werde das Netzwerk der Verbreitung von Material zu Morden und Suiziden einen Riegel vorschieben. Es gebe «eine Menge Arbeit» in dieser Sache, sagte Zuckerberg am Mittwoch in einer Rede.

Tausende Klicks

Ein Facebook-Sprecher in Singapur bezeichnete den Vorfall in Thailand als entsetzlich. «Solche Inhalte haben absolut keinen Platz auf Facebook.» Ein Sprecher des thailändischen Ministeriums für Digitalwirtschaft sagte, Facebook habe die Videos entfernt, nachdem die Behörde nach einem Hinweis der Polizei das Unternehmen kontaktiert habe.

Verklagen will das Ministerium Facebook nicht. Der US-Konzern sei nur der Dienstleister und habe gemäss seines Protokolls gehandelt sowie sehr gut zusammengearbeitet. Das erste Video wurde bis Dienstagnachmittag thailändischer Zeit 112'000 Mal angeklickt, der zweite Film 258'000 Mal. 

(reuters/sda/cfr/gku)