Jan Schoch, ehemaliger Chef von Leonteq, hat alle seine Anteile an der Fintech-Firma verkauft. Damit bestätigt sich, was die «Bilanz» mit Berufung auf Insider bereits einen Tag zuvor berichtet hat. Schoch hatte den Chefsessel Anfang Oktober per sofort geräumt.

Schoch verkaufte seine rund 1,05 Millionen Aktien an institutionelle Investoren sowie an die Mitgründer Lukas Ruflin und Sandro Dorigo, wie Leonteq am Freitag mitteilte. Der Verkauf sei zu einem Preis von 60.50 Franken pro Aktie erfolgt. Rund 107'000 Anteilscheine gingen an Ruflin und Dorigo.

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Von 6,6 Prozent auf Null

Schoch hatte zuletzt rund 6,6 Prozent an Leonteq gehalten. Nach der nach Börsenschluss am Donnerstag vollzogenen Transaktion besitzt Raiffeisen rund 29 Prozent an Leonteq, Ruflin rund 8 Prozent und Dorigo etwas mehr als 2 Prozent. Eine Vereinbarung mit den drei Aktionären, ein sogenanntes Backstop-Agreement, hatte Schoch einen Erlös von 56 Franken pro Aktie gesichert.

Das Sesselrücken an der Spitze des 2016 in finanzielle Schwierigkeiten geratenen Fintech-Unternehmens hatte Anfang Oktober nicht überrascht: Schon zuvor hatte das Unternehmen bekanntgegeben, dass Schoch einen Vertreter bekommen sollte, damit er sich verstärkt um die Strategie und den Kontakt zu den Kunden kümmern könne.

Leontq schweigt zu Schochs Beraterjob

Anfang Oktober entschied der Verwaltungsrat dann aber, dass Leonteq-Mitbegründer Schoch lediglich noch als Berater für das Unternehmen tätig sein sollte. Ob er diese Funktion nach dem Verkauf behält, war am Freitag nicht bekannt. Leonteq machte dazu auf Anfrage von der Finanznachrichtenagentur AWP keine Angaben.

(sda/jfr/gku)