Bei der Eröffnung des ersten Ladens in Übersee wurden grosse Worte gewählt. «In New York City kommen und gehen ambitionierte Concept Stores. Doch der Leistungsausweis von Freitag ist ganz simpel: Wo auch immer sie eröffneten, gibt es sie noch», schrieb der Schweizer Taschenhersteller. Tempi passati. Freitag macht seinen kleinen Laden im New Yorker Stadtteil Manhattan in der zweiten Aprilhälfte dicht, wie Recherchen der «Handelszeitung» ergaben.

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Die Gebrüder Markus und Daniel Freitag bestätigen: «Wir werden den Mietvertrag, der im April ausläuft, nicht erneuern». Über die Gründe machen sie keine Angaben. Der Laden befand sich an der 1 Prince Street in der Bowery.

Gegenüber dem New Museum of Contemporary Art

Die Schliessung stösst bei gewissern Kennern der Verhältnisse auf Unverständnis, weil der New Yorker Shop dem Vernehmen nach sehr rentabel gewesen sein soll. Der Laden liegt an der Ecke Bowery-Prince Street – direkt gegenüber dem New Museum of Contemporary Art, einer Pilgerstätte für Kunstfans aus aller Welt.

Freitag selbst erklärt, der Laden habe seine Ziele in drei Jahren nicht erreicht. Im Hinblick auf mittelfristig anstehende Investitionen habe man sich daher entschieden, die New Yorker Kunden bis auf weiteres über die Verkaufspartner vor Ort sowie über den Online-Store zu versorgen, erklärt eine Sprecherin. Die amerikanische Tochtergesellschaft bleibe aktiv und der Ausbau des Wiederverkäufer-Netzwerks in New York und den USA gehe weiter.

Konzentration auf europäische Kernmärkte

Darüber hinaus konzentriere man sich auf ein «nachhaltiges Wachstum» in den europäischen Kernmärkten und die weitere Expansion in Japan und Südkorea sowie Singapur und Bangkok, so die Sprecherin.  Freitag hat nun nur noch zehn eigene Läden, vier davon in der Schweiz und sechs im Ausland (Berlin, Köln, Hamburg, Wien und zwei in Tokio).

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