Die in Zug beheimatete und an der Londoner Börse gelistete Glencore wird bei der jüngsten Neuberechnung des Stoxx Europe 50 Index aus dem Index gestrichen. Auch der Rohstoffkonzern BHP Billiton fällt aus dem Index und die beiten Titel werden durch die italienische Intesa SanPaolo und die britische Imperial Tobacco Group ersetzt, wie der Indexersteller Stoxx mitteilte.

Die Aktie der Zuger ist weniger als halb so viel wert, als beim Börsengang 2011. Während die Topmanager der Firma damals reich wurden, ist das für die Investoren an der Börse eine bittere Bilanz. Inzwischen ist Glencore einer der schlechtesten Performer am FTSE-100-Index.

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Reinverlust von 676 Millionen Dollar

Die Änderungen werden mit Handelseröffnung am 21. September 2015 wirksam. Im August hatte der Rohstoffgigant erstmals rote Zahlen präsentiert. Unter dem Strich gab es im ersten Halbjahr einen Reinverlust von 676 Millionen Dollar.

Der Grund für die Misere von Glencore lässt sich auf ein Wort reduzieren: China. Viele Rohstoffpreise sind im Zuge der abgekühlten Wirtschaft des Riesenlandes in die Tiefe gerauscht. 40 Prozent der weltweiten Kupferförderung gehen nach China. Als führender Kupferhändler ist Glencore deshalb besonders abhängig von den Entwicklungen im Reich der Mitte.

Andere Rohstoffhändler mit Problemen

Dass das gebremste Wachstum in China ein Problem für Rohstoffhändler ist, gilt nicht nur für Glencore. Auch der australische Rohstoffproduzent BHP Billion fällt deswegen aus dem Stoxx Europe 50. Und beim im SMI kotierten Mineralölunternehmen Transocean wird ebenfalls spekuliert, dass die Firma bald aus dem Index der wichtigsten 20 Firmen an der Schweizer Börse fallen könnte.

(gku mit awp/dbe/ama)