Zeit- und papieraufwändiges Einchecken ist bei der US-Airline Delta passé - zumindest für ausgewählte Passagiere. Neu können Gäste am Reagan Washington National Airport (DCA) per Fingerabdruck einchecken. Nutzen können die Option Kunden von Delta's Loyalitätsprogramm SkyMiles. Ausserdem müssen sie zahlendes Mitglied bei CLEAR sein, einem Sicherheitsprogramm, das den Security-Check beschleunigt. Inzwischen ist der biometrische Check-in auch bei der Swiss in Zürich Thema, wie eine Sprecherin bestätigt.

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Der Test von Delta läuft bereits seit Mai. In einer ersten Phase konnten Kunden allerdings nur via Fingerabdruck in die Delta-Lounge einchecken, ohne ID oder Ticket vorweisen zu müssen. Nun ist das Boarding hinzugekommen. In einer finalen Phase der Tests will Delta noch diesen Sommer auch das Einchecken von Gepäck via Fingerabdruck möglich machen. Ab Herbst dürfte Delta das System dann auf weitere US-Flughäfen ausweiten, sagt Gil West, COO von Delta Airlines.

Mehr Zeit für andere Aufgaben

Das neue Verfahren habe klare Vorteile gegenüber dem herkömmlichen Check-in: «Sich mit biometrischen Daten auszuweisen liefert genauere Daten als ein Boardingpass aus Papier», so West. «So haben Angestellte mehr Zeit, Kunden mit Sitzplatzwechseln und anderen Aufgaben zu helfen, anstatt ihre Tickets zu scannen. Kunden müssen sich am Flughafen um weniger kümmern.»

«Wir bewegen uns rapide auf den Tag zu, an dem der Fingerabdruck, die Iris und das Gesicht die einzigen IDs werden, die für jegliche Transaktion benötigt werden», sagte West bereits nach einer ersten Phase der Tests Ende Mai in einem Statement.

Swiss prüft biometrischen Check-in ebenfalls

Auch in der Schweiz ist der biometrische Check-in ein Thema: Bei der Swiss beschäftige man sich intensiv damit, sagt Mediensprecherin Meike Fuhlrott gegenüber handelszeitung.ch. «Denkbar ist der Einsatz von Biometrie, zum Beispiel für Fingerabdruck-Erkennung oder Gesichtsscan, zur Vereinfachung vieler Touchpoints am Flughafen - etwa bei der Gepäckabgabe, beim Boarding oder beim Lounge-Eingang», so Fuhlrott. Konkrete Umsetzungspläne gäbe es allerdings noch keine. 

Am Flughafen Zürich sind Check-ins via Fingerabdruck oder Gesicht-Scans zwar aktuell nicht in Planung. An der Grenzkontrolle würden aber voraussichtlich noch in diesem Herbst automatisierte Kontrollschalter eingesetzt, die auf biometrischen Daten arbeiten, so Mediensprecherin Raffaela Stelzer.

In anderen Teilen Europas laufen derweil bereits ähnliche Versuche wie in den USA: KLM kündigte im Februar Tests mit biometrischem Boarding am Airport Amsterdam Schiphol an, hier allerdings via Gesichtserkennung. Fluggäste konnten sich vor dem Flug für den Dienst registrieren und ihr Gesicht, Ausweis und Boarding Pass scannen. Auch der Pariser Flughafen Charles de Gaulle kündigte ähnliche Tests an, allerdings beim Sicherheitscheck bei der Einreise.

So fliegt die Schweiz:

 

Redaktorin Caroline Freigang
Caroline Freigangschreibt seit 2019 für den Beobachter – am liebsten über Nachhaltigkeit, Greenwashing und Konsumthemen.Mehr erfahren