Die UBS liebäugelt damit, Negativzinsen für Privatkunden einzuführen. Ein Zürcher Konkurrent hat den Tabubruch offenbar bereits vollzogen: Gemäss der Singapurer Zeitung «Strait Times» verlangt Julius Bär ab Juni Negativzinsen von Privatkunden.

Die Strafzinsen des Julius-Bär-Ablegers in Südostasien gelten demnach für mehrere Währungen. Wer über 100'000 Euro auf dem Konto hat, muss -0,4 Prozent Zins pro Jahr zahlen. Auf Konti in Schweizer Franken werden ab 500'000 Franken -0,75 Prozent Zins fällig. Auch auf dänischen und schwedischen Kronen erhebt Julius Bär Negativzinsen.

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Julius Bär schweigt

Julius Bär habe die Kunden letzte Woche schriftlich über die Änderung informiert, schreibt die «Strait Times». Die Bank nahm gegenüber der Zeitung keine Stellung, auf eine Anfrage von handelszeitung.ch hat Julius Bär bislang nicht reagiert.

In der Schweiz hat bis jetzt erst die Alternative Bank Negativzinsen für Privatkunden eingeführt. Viele Banken – darunter auch Julius Bär – geben die Strafzinsen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) allerdings teilweise an institutionelle Kunden wie beispielsweise Pensionskassen weiter.