1. Warum muss man das Handy im Flugzeug überhaupt ausschalten?
Sendefähige Geräte suchen ständig nach Signalen. Das kann den Funk, über den Piloten kommunizieren, stören. Die Crew könnte als Folge ein unangenehmes Knistern im Ohr haben – ähnlich dem Geräusch, das einige aus dem Autoradio kennen, wenn das Handy Empfang sucht. Im schlimmsten Fall könnte es sein, dass Piloten einen Funkspruch nicht verstehen. Die Geräte an Bord werden vom Handy aber nicht beeinflusst. Und der Flugmodus verhindert die Störung des Funks – ganz ausschalten muss man das Handy also nicht mehr. 

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2. Wie sieht es in der Schweiz mit Bordtelefonie und -Internet aus?
Bisher gibt es bei Swiss nur an Bord der Boeing 777 ab einer Flughöhe von 10'000 Fuss Internet. Billig ist das Surfen auch nicht: 39 Franken zahlt der Passagier für 120 Megabyte. Edelweiss bietet den Service, dass man seine Geräte mit einem In-Flight-Netz verbinden und so das Unterhaltungsprogramm auf ihnen schauen kann – eine Verbindung nach aussen gibt es nicht. Im Gegensatz zum Mutterkonzern ist bei Swiss telefonieren an Bord in der Boeing 777-300ER gestattet – allerdings bisher nur im Rahmen eines einjährigen Tests.

3. Darf man an Bord telefonieren oder skypen?
Während eines langen Fluges sitzen viele Passagiere auf engstem Raum zusammen: Da graut es Reisenden, wenn jeder Fluggast während des Fluges auch noch lautstark telefoniert. Während bei einigen Fluggesellschaften das Telefonieren an Bord inzwischen in Reiseflughöhe erlaubt ist, halten andere aus diesem Grund am Flieger als Ruhezone fest – etwa Swiss-Mutter Lufthansa. Die bietet mit FlyNet zwar Internet an Bord an, doch weist sie darauf hin, dass telefonieren oder skypen aus Rücksicht auf Mitreisende weiterhin nicht erlaubt ist.

4. Wie viel zahle ich für Telefonate an Bord?
Bei Swiss werden die Preise zwischen dem Telefonanbieter des Passagiers und der Betreiberfirma Aeromobile festgelegt. Das Bord-Roaming fällt nicht in All-inclusive-Angebote, die Roaming in bestimmten Ländern miteinbeziehen – und ist entsprechend teuer. Laut der Sendung «Kassensturz» kostet bei Swisscom eine Minute telefonieren über den Wolken mindestens 5.90 Franken – bei Salt und Sunrise 4.80 Franken. Eingehende Anrufe sind teilweise noch teurer – bei Salt etwa 14 Franken pro Minute, bei Swisscom 3 Franken.

5. Wie funktioniert das alles überhaupt?
Passagiere können Flugzeuge, in denen es Internet gibt, daran erkennen, dass sie auf dem Rücken eine kleine Wölbung haben. In der steckt die Empfangsantenne, die sich über einen Satelliten mit der Bodenstation verbindet – und die liefert die Internetverbindung. So funktioniert auch das Roaming. Bei Swiss etwa läuft die Verbindung über die Antenne im Knubbel auf dem Flugzeugrücken via Satellit zur Bodenstation des britischen Anbieters Aeromobile. Und der verbindet dann das Handy an Bord mit dem Empfänger. 

6. Was planen Airlines und Hersteller für die Zukunft?
Auch wenn man inzwischen zunehmend Telefon- und Internetzugang hat – das Flugzeug ist noch immer eine Zone der Ruhe. Wenn es nach den Ingenieuren von Airbus geht, dürfte sich das aber irgendwann grundlegend ändern. In einer Konzeptstudie über das Fliegen 2050 gehen sie etwa davon aus, dass jeder sich via Virtual Reality mit beliebigen Gesprächspartnern am Boden verbinden kann. So könnten Eltern den Kindern Gute-Nacht-Geschichten vorlesen – oder Geschäftsreisende könnten an Konferenzen teilnehmen.