Der Winterthurer Bahnspezialist Molinari Rail zieht im Joint Venture mit der spanischen Baufirma Joca einen Auftrag aus Bolivien im Wert von 447 Millionen Franken an Land. Das bestätigt Molinari-Rail-Chef Michele Molinari gegenüber der «Handelszeitung».

Das Joint Venture heisst Tunari. Bei dem Auftrag geht es um den Ausbau der 42 Kilometer langen Stadtbahn von Cochabamba, der viertgrössten Stadt Boliviens.

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Türöffner für Folgeaufträge

Das Projekt ist der Türöffner für Aufträge an eine Reihe Schweizer Firmen, darunter das Ingenieurunternehmen Lombardi, Bahnvermesser Amberg, Gleistechniker Schwihag, Maschinenbauer Schlatter und der Energieversorger Alpiq mit seiner Bahntochter Kummler+Matter sowie ABB für die Elektrifizierung und Peter Spuhlers Stadler Rail für die Lieferung von Lokomotiven und Waggons.

Das Stadtbahnprojekt ist auch der Startschuss für Aufträge aus dem Grossprojekt Bioceanico, die Bahnverbindung zwischen Brasiliens Atlantikhafen Santos durch den Binnenstaat Bolivien bis zu Perus Pazifikhafen Ilo. «Das Projekt Bioceanico wird grossteils auf den bestehenden Trassees basieren. Man muss ein paar Lücken schliessen, die Trassees modernisieren und die noch fehlende Verbindung von der bolivianischen Grenze an den Pazifik bei Ilo bauen», sagt Molinari.

Investitionsvolumen: 10 Milliarden Dollar

Verhandlungen zur Integration der Schweizer Industrie in das Grossprojekt ausgehend vom Stadtbahnprojekt in Cochabamba finden in den nächsten Wochen statt. Die sogenannte transozeanische Eisenbahn Bioceanico hat eine Strecke von fast 4000 Kilometern. Das Megaprojekt hat ein Volumen von insgesamt 10 Milliarden Dollar.

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