Der Pharmakonzern Roche hat im vergangenen Jahr mit 9,5 Milliarden Franken 7 Prozent mehr verdient als 2010. Der Umsatz hingegen ging um 10 Prozent zurück auf 42,5 Milliarden Franken. Dabei wirkte sich der negative Währungseinfluss signifikant aus, wie Roche mitteilt.

Mit konstanten Wechselkursen gerechnet setzte Roche 1 Prozent mehr um. Der Gewinn wäre ohne den Effekt des starken Frankens gar um 26 Prozent höher ausgefallen - und zwar aufgrund des guten operativen Ergebnisses, geringerer Finanzierungskosten sowie einer niedrigeren Steuerquote, so Roche.

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Die Aufwertung des Schweizer Frankens habe sich zwar auf das Konzernergebnis deutlich negativ ausgewirkt. Das Währungsrisiko werde jedoch dadurch stark reduziert, dass die Kosten des Konzerns grösstenteils - etwa zu 80 Prozent - ausserhalb der Schweiz anfallen.

Der Konzernumsatz wird von Roche insgesamt als solide bezeichnet. Der erwartete Rückgang bei Tamiflu und Avastin sowie die Auswirkungen von Gesundheitsreformen, Sparmassnahmen und Preiskürzungen hätten ausgeglichen werden können.

Die Verkäufe in der Divison Pharma (ohne Tamiflu) gingen aus diesen Gründen um 12 Prozent auf insgesamt 32,8 Milliarden Franken zurück. Zu konstanten Wechselkursen blieben sie auf Vorjahresniveau. Der Umsatz in der Division Diagnostics fiel um 7 Prozent auf 9,7 Milliarden Franken. Ohne Währungseinflüsse stünde ein Plus von 6 Prozent in der Roche-Erfolgsrechnung.

Diagnostiksparte soll wachsen

Die Division Diagnostics steuert derzeit 23 Prozent zum Gesamtumsatz des Konzerns bei. Das will Roche ändern. Der Pharmariese hat letzten Mittwoch bekannt gegeben, dass er für 5,7 Milliarden Dollar den US-Diagnostikkonzern Illumina übernehmen will.

«Die geplante Übernahme von Illumina wird unsere Position im schnell wachsenden Sequenzierungsmarkt stärken und die Entwicklung von komplexen Biomarken für Forschung und Klinik ermöglichen», liess sich Roche-Chef Severin Schwan in der Mitteilung zum Jahresergebnis zitieren.

Die Amerikaner stellen sich gegen das Übernahmeangebot. Roche hatte 44,50 Dollar in bar je Aktie angeboten. Anfang nächster Woche werde die Unternehmensführung eine Empfehlung abgeben, teilte Illumina am vergangenen Freitag mit. Bis dahin wird den Aktionären empfohlen stillzuhalten.

(laf/tno/sda/awp)