Die Astronauten der internationalen Raumstation ISS haben einen Gruss aus dem Kanton Luzern erhalten. Mit der letzten Nachschublieferung wurden auch sechs Boxen Schweizer Schokolade ins All geschickt. Hinter dem süssen Gruss aus der Schweiz steckt die kleine Firma Karl Hug AG aus Obernau im Kanton Luzern. Den ehemaligen Zulieferern der Fluggesellschaft Swiss ist damit ein neuerlicher Coup gelungen.

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Natürlich sei er stolz, dass man die Schokolade bis in den Weltraum gebracht habe, sagt Daniel Gisler, Projektleiter bei Karl Hug. «So weit oben war Schokolade noch nie.» Besonders nach dem Verlust des lukrativen Auftrags der Fluggesellschaft Swiss sei das eine Genugtuung. «Damit erreichen wir neue Sphären.»

Zahlreiche Auflagen

Dass es soweit kommen konnte, ist kein Zufall. Schliesslich gibt es in der Schweiz bekanntere Marken als Karl Hug. Die Idee stamme von Volker Gass, dem Direktor des Swiss Space Center (SSC), erklärt Gisler. Dieser sei schon lange Fan der Luzerner Pralinen gewesen. «Als er erfuhr, dass wir auch die Schokolade für die Swiss hergestellt hatten, nahm er Kontakt zu mir auf.» Gemeinsam habe man den Traum dann in die Realität umgesetzt.

Lebensmittel ins All zu senden ist mit zahlreichen Auflagen verbunden, wie die ETH Lausanne (EPFL) auf ihrer Webseite berichtet. Für die Genehmigung durch die Weltraumagentur ESA musste die Firma unter anderem eine vollständige Liste der Inhaltsstoffe einreichen und so einen Teil des Betriebsgeheimnisses offenlegen. Getestet wurde auch die Verpackung, die nicht entflammbar sein durfte und wegen der Verletzungsgefahr keine scharfen Kanten aufweisen sollte.

Keine Werbung erlaubt

Werbung darf Karl Hug mit dem Weltraumprojekt nicht machen. Die Verpackung wurde neu gestaltet, weil Logos an Produkten nicht erlaubt sind. Schweizer Medien hatten zunächst auch nur von einem «kleinen Betrieb im Kanton Luzern» geschrieben. Trotzdem glaubt Gisler an einen positiven Effekt: «Sicher wird nun wieder über uns gesprochen».

Nach dem «Lotto-Sechser» des Swiss-Auftrags, der 2014 nicht verlängert wurde, schafft es der 15-Mann-Betrieb ein weiteres Mal in die nationalen Schlagzeilen. Das sind keine schlechten Voraussetzungen für weitere Höhenflüge für die Luzerner.