Das Bundeskartellamt in Deutschland könnte die Übernahme von AudioNova durch Sonova zu Fall bringen. Denn mit der Übernahme zum Preis von 830 Millionen Euro wird die Schweizer Gruppe zum grössten Detailhändler im europäischen Hörgerätemarkt und zum Marktführer in Deutschland. Die durch die Übernahme entstehende Marktmacht von 14 Prozent Marktanteil in Deutschland muss nun das Bundeskartellamt überprüfen.

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Sonova übernahm insgesamt 1300 Filialen von AudioNova, davon 700 allein in Deutschland. Bis Redaktionsschluss war die Übernahme noch nicht zur Fusionskontrolle angemeldet, wie Bundeskartellamts-Sprecher Kay Weidner bestätigt.

«Absolut nicht marktbeherrschend»

Geprüft wird nach eingehender Anmeldung insbesondere, ob durch die Übernahme ein Oligopol (also eine Marktform, bei der wenige grosse Anbieter auf viele Nachfrager treffen) in Deutschland entstehen würde.

Der Sonova-Chef ist zuversichtlich, dass das Bundeskartellamt die Übernahme in kurzer Zeit genehmigen wird: «Wir haben eine gute Chance auf eine positive und rasche Beurteilung.» Und: «Selbst wenn die Anzahl der Filialen von Sonova nun auf 700 in Deutschland anwächst, kann man absolut nicht von marktbeherrschender Stellung sprechen», sagt Braunschweiler.

Sonova hat schon einmal verloren

Das Bundeskartellamt hatte in einer ähnlichen Frage bereits einmal gegen Sonova entschieden. Vor zehn Jahren wollte die Firma – damals noch unter dem Namen Phonak – den dänischen Hersteller GN Resound übernehmen.

Den deutschen Kartellwächtern war ein Marktanteil der Schweizer von bis zu 10 Prozent schon zu viel, weil sich daraus ein Oligopol im deutschen Markt ergeben hätte. Der deutsche Markt ist Europas grösster Audiologiemarkt und weltweit der zweitgrösste nach den USA.

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