In einem ökologisch besonders wertvollen Teil des Juras sollte er entstehen, der neue Steinbruch La Tscharner. Weil nur sorgfältig und umsichtig geplante Projekte langfristig erfolgreich und nachhaltig sein können, sind von allem Anfang an sämtliche Ansprechgruppen - Bevölkerung, Umweltorganisationen, lokale Vereine - in die Standortsuche und die Projektierung einbezogen worden. So konnten der für alle am besten geeignete Standort eruiert, für die Unternehmung weit in die Zukunft reichende Abbaureserven gesichert und für die Abbauzeit von 30 Jahren umfangreiche Ersatzmassnahmen für Fauna und Flora geplant werden. Zur Nachhaltigkeit des Projektes tragen im Wesentlichen zwei Faktoren bei: Material wird durch einen 2 km langen Erschliessungstunnel auf einem Band transportiert, ausserdem haben die als Grundeigentümer betroffenen Burgergemeinden und die Abbauunternehmung einen Rahmenvertrag ausgehandelt. Darin verpflichten sich die Grundeigentümer, ausgewählte Flächen für ökologische Aufwertungen zur Verfügung zu stellen. Sie werden im Gegenzug mit den nötigen Erstellungs- und Pflegearbeiten beauftragt. Gemeinde und kantonale Behörden prüfen jährlich, wie weit Abbau und Ersatzmassnahmen vorangekommen sind.
Abbaustellen, Deponien, Kehrichtverbrennungsanlagen, intensive Bautätigkeit für ober- und unterirdische Verkehrsanlagen und auch lokale Kleinprojekte erzeugen zum Teil erhebliche Emissionen und führen deshalb während Planung, Bewilligungsverfahren und Bau immer wieder zu Interessenkonflikten. Das Beispiel des Steinbruchs La Tscharner zeigt, dass gemeinsam Blockaden überwunden und optimale Lösungen gefunden werden können.
Dr. Ernst Schläppi, VR-Präsident, CSD Holding AG, Bern-Liebefeld.
Angaben zum Projekt
Projekt: Steinbruch La Tscharner
Projektdauer: Vier Jahre Planung, 30 Jahre Projektdauer
Ingenieur-Firma: CSD Ingenieure und Geologen AG, Bern-Liebefeld
Kosten: 50 Mio Fr.