«Das St.Galler Rheintal ist ein idealer Standort für Hightech-Firmen», erklärt Andreas Frank, CEO der Greiner Packaging AG in Diepoldsau und Präsident des Arbeitgeberverbandes Rheintal. Tatsächlich weist die Region die grösste Industriedichte im Kanton, eine hohe Innovationsquote und die höchste Exportquote in der ganzen Ostschweiz auf. Im Jahre 2007 wurden aus dem St.Galler Rheintal Waren im Wert von 4 Mrd Fr. exportiert. Das ist in Relation zur Bevölkerungszahl der höchste regionale Wert in der ganzen Ostschweiz. Der Exportüberschuss je Einwohner liegt bei 20600 Franken. Er ist damit 13-mal höher als der schweizerische Durchschnitt.

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Auch im internationalen Standortwettbewerb ist das St.Galler Rheintal top. Es belegt laut Contorstudie im Vergleich zu den 1207 Regionen der neuen EU in der Kategorie Hightech nach acht irischen Regionen den 9. Platz, in Kontinentaleuropa gar den Spitzenplatz. Das heisst, dass es mit den besten Ansiedlungsfaktoren für Hightech-Firmen aufwarten kann.

Virtuell und wirklich

Diese vorzügliche Positionierung als innovatives Hightech-Tal soll in Zukunft noch weiter gestärkt werden. Es gilt, den ansässigen Betrieben optimale Rahmenbedingungen zu erhalten und die Gründung und Ansiedlung von neuen Firmen zu fördern. Zu diesem Zweck ist die Innovationsplattform inventure.ostschweiz gegründet worden. Die Idee entstand in einem Gespräch zwischen Professor Thomas Gutzwiller von der Uni St. Gallen, dem früheren Roche-Finanzchef Henri B. Meier und Martin Zahner, CEO der Trimedia Comunications Schweiz.

Die neue Plattform soll Innovationen, Leistungsträger und Kapital zusammenbringen sowie Wirtschaft, Wissenschaft und Medien vernetzen. Eine entsprechende Website ist bereits aufgeschaltet worden.

Die Plattform funktioniert aber nicht einfach als virtueller Internetauftritt. Physisches Präsenz- und Startzeichen ist die Tagung «inventure.ostschweiz». Diese wird am 25. April 2008 im Rahmen der Rheintalmesse (RhEMA) in Altstätten SG erstmals über die Bühne gehen. Sie soll zu einem jährlichen Event auf der Agenda werden.

«Innovation gedeiht in einer Wissensgesellschaft, sie lebt vom lebendigen Austausch, baut auf persönliche Kontakte und wächst in Netzwerken», formuliert Kurt Wettstein, Präsident des RhEMA-Verwaltungsrates. Er ist überzeugt, dass die Schweiz als Nation der Regionen besonders auch regionale Innovationsnetzwerke braucht. Die RhEMA ist zusammen mit der Trimedia Comunications Initiantin und treibende Kraft des Projektes. «Die neue Plattform will das Selbstbewusstsein der Region Ostschweiz stärken und Start-ups, Spin-offs und etablierte Unternehmen fördern. «Wir zielen aber auf eine weit überregionale Ausstrahlung und haben dafür entsprechende Institutionen, Firmen und Personen an Bord holen können», so Wettstein.

Regional besser verankern

Rund 250 Firmen stehen exemplarisch für die Innovationskraft und den Hochtechnologiestandort St. Galler Rheintal. Zu ihnen gehören Jansen AG, Leica Geosystems, Polypag und die SFS-Gruppe oder die SAK St.Gallisch-Appenzellischen Kraftwerke AG. Netzwerkpartner von inventure.ostschweiz sind die Förderagentur für Innovation des Bundes KTI sowie Swiss Engineering STV, die Berufsorganisation der Ingenieure und Architekten.

Zudem unterstützen alle Hochschulen der Region Ostschweiz, die St. Galler Kantonalbank sowie wichtige Träger der regionalen Standortförderung und der Politik die Plattform. Eingebunden in das Projekt sind auch die Industrie- und Handelskammer St. Gallen-Appenzell, der regionale Arbeitgeberverband und der Verein St. Galler Rheintal als Motor der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung in der Region.

 

 

NACHGEFRAGT



«Vielfalt auf kleinem Raum»

Andreas Frank, CEO Greiner Packaging und Präsident des regionalen Arbeitgeberverbandes, über den Hochtechnologiestandort St.Galler Rheintal.

Worauf gründet das Selbstbewusstsein der Wirtschaftsregion St. Galler Rheintal?

Andreas Frank: Unsere Region verfügt auf kleinstem Raum über eine ganze Palette interessanter Unternehmen, die in der Präzisionstechnik, Feinmechanik, Optik und Elektronik, Kunststoffindustrie, Befestigungstechnik, als Bau- und Autozulieferer sowie im Bereich von technischen Textilien tätig sind.

Wie kann die Region ihre Innovationskraft bekannter machen?

Frank: Die Organisation Verein St.Galler Rheintal hat eine Fachgruppe Standortförderung gegründet, die aktives Standortmarketing für unsere 13 Gemeinden betreibt.

Welche Standortfaktoren begünstigen die Entwicklung einer innovativen Hightech-Industrie?

Frank: Tiefe Unternehmenssteuern, günstiges Industriegelände, gute Verkehrswege, hohes Fachkräftepotenzial, Nähe zu den Unis, wirtschaftsfreundliche Behörden, relativ günstige Gesamtarbeitskosten.

Welche Vorteile zieht das St. Galler Rheintal aus seiner Lage am Dreiländereck Schweiz-Deutschland-Österreich?

Frank: Die Wirtschaftsverbände, die Politik sowie Kulturschaffende haben koordinierte Aktivitäten gestartet, um die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu intensivieren. Vision ist, dass sich die vier bereits gut aufgestellten Subregionen zur Wirtschaftsregion Alpenrheintal entwickeln.