Der südkoreanische Implantathersteller Megagen hat Strafanzeige gegen den Basler Dentalkonzern Straumann und einen ehemaligen Mitarbeiter von Megagen eingereicht. Es kam zu polizeilichen Hausdurchsuchungen. Jetzt ermittelt die koreanische Staatsanwaltschaft. Die Anzeige liegt der «Handelszeitung» vor.

Grund für das Vorgehen der Behörden ist die mutmassliche Konspiration eines Ex-Megagen-Mitarbeiters mit einer Mitarbeiterin von Straumann. Die Manager sollen im Zuge der Beteiligungsverhandlungen von Straumann an Megagen widerrechtlich Geschäftsgeheimnisse ausgetauscht haben. Straumann soll sich mit den geleakten Informationen einen Vorteil in den Verhandlungen verschafft haben. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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Mutmassliche Weitergabe von Geschäftsgeheimnissen

In einer Stellungnahme schreibt der Anwalt von Megagen: «Bis Straumann ein Teilhaber von Megagen wurde, war Straumann nicht mehr als ein Gläubiger und hatte kein Recht auf den Zugang zu den betreffenden Informationen.» Der Anwalt fügt hinzu: «Der Straumann-Vertreter hat unseren Megagen-Mitarbeiter mit dem Versprechen eines höherrangigen Firmenpostens bei Straumann bestochen. Im Gegenzug gab der Mitarbeiter über einen längeren Zeitraum hinweg die Geschäftsgeheimnisse weiter.»

Straumann sichert im laufenden Verfahren seine Kooperation zu. Straumann-Chef Marco Gadola sagt zur «Handelszeitung»: «Unsere Mitarbeiterin, die hier im Feuer steht, unterstützen wir voll, indem wir ihr juristischen und moralischen Beistand leisten.»

Derweil arbeitet Megagen an der nächsten Klage, wie die «Handelszeitung» erfuhr: Der koreanische Implantathersteller will auch Schadenersatz von Straumann.

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