Obschon die Swiss Life den Namen ihrer Vertriebstochter AWD getilgt hat, ist das unrühmliche Kapitel in der Firmengeschichte des grössten Schweizer Lebensversicherers noch nicht abgeschlossen. Wie Recherchen der «Handelszeitung» ergaben, wird in den nächsten Wochen der Oberste Gerichtshof (OGH) in Wien über noch hängige Verfahrenseinsprachen von AWD befinden.
 
Dabei geht es um Klagen angeblich geprellter AWD-Kunden in Österreich, die dem deutschen Finanzvertrieb vorwerfen, sie systematisch falsch beraten zu haben. Im Zentrum des Verfahrens steht der seinerzeitige Verkauf der Immobilienaktien Immofinanz und Immoeast.
 
Die Swiss Life bestreitet die Anschuldigungen energisch. Sollten allerdings die höchsten Richter Österreichs so entscheiden, wie es bereits zwei tiefere Instanzen getan haben, steht einer Sammelklage nichts mehr im Wege.
 
Zum heutigen Zeitpunkt haben sich unter der Ägide des Vereins für Konsumenteninformation(VKI) in Österreich rund 2’500 angeblich Geschädigte zusammengetan. Sie vereinen einen Streitwert von total 40 Millionen Euro auf sich. Die Swiss Life hat laut eigenen Angaben «adäquate» Rückstellungen vorgenommen. Sie will dazu aber «keine spezifischeren Angaben» machen.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Mehr zum Thema lesen Sie in der neuen Ausgabe der «Handelszeitung», ab Donnerstag am Kiosk.