In «Tomorrow Never Dies» will ein skrupelloser Medienmogul die Weltherrschaft an sich zu reissen, um die Auflage seiner Publikationen zu steigern. Dafür versucht er mit einem Tarnkappenschiff im Südchinesischen Meer einen Krieg zwischen Grossbritannien und China auszulösen. Wissenschaftler und Ingenieure haben nun ein Schiff entworfen, das das Schiff des Bösewichts in den Schatten stellt und den Briten die Vorherrschaft über die Weltmeere zurückgeben soll.

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Das Projekt «Starpoint» erinnert nicht nur optisch an einen Film. Auch im Innern des «Dreadnought» («Fürchtenichts») getauften Schiffs geht es futuristisch zu. Geplant ist beispielsweise eine holografische 3-D-Kommandobrücke, wo die Crew virtuell verschiedene Positionen im und um das Schlachtfeld einnehmen kann. Zudem sollen die Leute auf der Brücke dank einer Acrylhülle, die auf Knopfdruck transparent gemacht werden kann, auch auf Sicht navigieren können.

Nur 50 Crewmitglieder

Dank der ausgefeilten Technologie könnte das Superschiff von einer Besatzung von nur 50 Personen bedient werden. Ein grosser Fortschritt zu heutigen Kriegsschiffen mit Hunderten oder Tausenden Crewmitgliedern. Die Bewaffnung bestünde nach dem Willen der Experten aus Laserkanonen und elektromagnetischen Waffen, sogenannten Railguns. Zudem wäre das Schiff mit einer Flotte von Drohnen ausgerüstet, die an Bord mit einem 3-D-Drucker ausgedruckt würden.

Obwohl vieles in der Studie eher nach Science-Fiction tönt als nach Wissenschaft, wurzeln alle Ideen der «Dreadnought» in realen Technologien. Schon heute haben beispielsweise die meisten modernen Kriegsschiffe ein Bauweise, die sie für Radar schwer aufspürbar macht. Laserwaffen und Railguns sind ebenso in der Entwicklung, wie Drohnen und Flugzeugteile aus dem Drucker.

«Hightech-Waffensysteme gibt es nicht zu Billigpreisen»

Das wahre Problem ist laut BBC auch nicht die technologische Herausforderung. «Hightech-Waffensysteme gibt es nicht zu Billigpreisen», schreibt Verteidigungsanalyst Jonathan Beale in einem Kommentar. Es sei deshalb wahrscheinlich, dass einige Ideen nie real umgesetzt würden. Bereits von den milliardenteuren Lenkwaffenzerstörern der Daring-Klasse seien beispielsweise nur sechs statt der geplanten zwölf gebaut worden.

Mit nur 19 Fregatten und Zerstörern ist die britische Navy schon heute knapp besetzt. General Nicholas Houghton hat deshalb laut BBC davor gewarnt, Geld in «exquisite Technologie» zu stecken, nur um dann mit zu wenig Material dazustehen. In Zeiten von Budgetknappheit und Sparprogrammen scheint es deshalb wenig wahrscheinlich, dass Hollywood-Bösewichte bald Konkurrenz aus der Realität erhalten.