Digitale Identifikation soll neu bei der UBS möglich sein. Kunden sollen in Zukunft per App ein Konto bei der Bank eröffnen können und sich damit den Weg zur Bank sparen. Das kündigte Andreas Kubli, Chef der Digitalisierung bei der Grossbank, beim Finance-2.0-Event im Zürcher Schiffbau an. «Kunden können in Zukunft in 15 Minuten ein Konto abschliessen».

Der Kunde wählt auf der neuen App «Kontoeröffnung Digital» das gewünschte Konto aus, die Identifizierung geschieht per Videochat mit einem Kundenberater. Der zukünftige Kunde zeigt seinen Pass über die Kamera seines Smartphones, der Berater macht einen Gesichtsabgleich zwischen Pass und dem Bild aus dem Videochat.

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Neues Kundenzentrum

Ein neues Kundenzentrum begleitet die Kontoeröffnungen wochentags von 8:00 Uhr bis 22:00 Uhr. Auch Samstags ist es mit dem Videogespräch neu möglich, ein Konto zu eröffnen. So kann künftig ein grösseres Volumen an Kunden bedient werden. Das Produkt zielt vor allem auf den heimischen Markt: Nur Personen mit Wohnsitz in der Schweiz können das neue Angebot nutzen.

Die Kontoeröffnungs-App könnte auch Kunden anlocken, die die Bezahlapp Paymit der UBS nutzen wollen. Wer sein Konto mit der App verknüpft, erhält nämlich eine höhere Limite als jene, die ihre Kreditkarte hinterlegen. Bei diesen lag die Limite bisher bei 500 Franken.

Go der Finma steht noch aus

Die Finma hatte Ende Dezember den Startschuss fürs sogenannte «Digital Onboarding» gegeben. Mit der Online-Identifizierung soll die Sorgfaltspflicht nach dem Geldwäscherei-Gesetz mit der Digitalisierung Schritt halten. Damit die UBS-App in Betrieb genommen werden kann, braucht es jetzt das Go der Finma.

Das generelle Rundschreiben der Finanzmarktaufsicht zur digitalen Identifikation von Bankkunden soll in den kommenden Wochen veröffentlicht werden. Darin werden die Grundzüge geregelt, an denen sich Banken mit neuen digitalen Produkten orientieren müssen. Vorreiter der Kontoeröffnung per Videokonferenz war die Bank Valiant. Zusammen mit der Swisscom hat sie im Januar ein Pilotprojekt lanciert.

Redaktorin Caroline Freigang
Caroline Freigangschreibt seit 2019 für den Beobachter – am liebsten über Nachhaltigkeit, Greenwashing und Konsumthemen.Mehr erfahren