Bis zuletzt haben die Von Roll-Chefs gehofft, die Solar-Sparte an einen Investoren verkaufen zu können. Nun läuft am 30. Juni die Frist aus - ohne Angebot. «Die Aktivitäten der Sparte werden definitiv per Ende Juni eingestellt», sagt Von-Roll-Sprecherin Susanne Berger. Die rund zehn Mitarbeiter wurden per Ende Juni entlassen.
 
Mitte März hatte Von Roll entschieden, die Solarsparte abzustossen. «Solar ist für uns Geschichte, wir investieren nicht mehr», sagte Firmenchef Matthias Oppermann damals der «Handelszeitung». Er will das Kerngeschäft mit Verbundwerksstoffen und Materialien für die elektrische Isolation ausbauen und in Rohstoffe investieren.
 
Die Solar-Verantwortlichen konnten zwar die Effizienz der flexiblen Modulen aus Cadmiumtellurid weiter steigern, sie beträgt inzwischen 11,5 Prozent. In die krisengeschüttelten Solarbranche wagt sich derzeit aber kaum jemand zu investieren.

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Was geschieht mit Know-how und Maschinen?

Von-Roll-intern heisst es auch, die drei Monate seien zu kurz gewesen, um eine seriöse «Due Dilligence», den vertieften Einblick in die Bücher, durchführen zu können und einen Käufer zu finden. Interessenten gab es zwar, so zum Beispiel einen russischen Investor. Dieser ist aber im letzten Moment abgesprungen.
 
Die Schliessung der Sparte soll aber nicht das Aus für die entwickelte Technologie bedeuten. «Grundsätzlich sind wir auch nach Ende Juni offen für Gespräche, um die Technologie und Ausrüstung zu verkaufen», sagt Sprecherin Berger. Auch ein Verkauf ans Management sei noch nicht vom Tisch.

Viel Zeit bleibt aber nicht mehr. Bis Ende Jahr entscheidet die Von-Roll-Führung, was mit dem Know-how und Maschinen geschehen soll.