Die Eigentümerfamilien der Vontobel Holding, Vontobel und de la Cour, haben im Zuge der Erbfolge einen Folgepool für die Holding gebildet, zu der das Zürcher Bankhaus Vontobel gehört. Am Montag seien alle Vereinbarungen unterzeichnet worden, um das Aktionariat neu zu strukturieren, schreibt Vontobel.

Ziel der Neustrukturierung sei es, die Aktien noch stärker als bisher in professionell geführten Gesellschaften zu bündeln und damit Stabilität für Vontobel zu schaffen, heisst es in einer Medienmitteilung.

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Familie als Anker

«Die Familie steht auch in Zukunft fest zum Unternehmen und zu ihrem Engagement als Ankeraktionär», lässt sich Verwaltungsrätin Maja Baumann, eine Enkelin von Hans Vontobel, in der Mitteilung zitieren. Der ehemalige Leiter und Ehrenpräsident der Bank Vontobel, Hans Vontobel, war Anfang Januar im Alter von 99 Jahren verstorben.

Bisher bestand ein Aktionärsbindungsvertrag, der per Ende 2018 erstmals kündbar gewesen wäre. Nun wird ein Folgepool gebunden, bestehend aus einem Kernpool und einem erweiterten Pool, der insgesamt 50,7 Prozent der Aktienstimmen vereinigt. Dabei sind 43,9 Prozent der Aktienstimmen im Kernpool eingebunden. Hier besteht eine erste Kündigungsmöglichkeit per Ende 2026.

Unbestimmte Dauer

Der erweiterte Pool wurde auf unbestimmte Dauer abgeschlossen. Er räumt den übrigen Pool-Aktionären im Falle einer möglichen Verkaufsabsicht ein Vorkaufsrecht ein.

Neben der Vontobel-Stiftung und der Pellegrinus Holding, die zusammen 19,6 Prozent der Vontobel-Aktien halten, sowie der Familienholding Vontrust, auf die 14,3 Prozent der Anteile entfallen, werden neu 10 Prozent der Aktien durch die neue Beteiligungsgesellschaft Advontes gehalten. In die Advontes wurden dabei vornehmlich die Aktien von Hans Vontobel übertragen.

Mehr Aktien für die Familienholding

Im Zuge der Erbfolge seien auch der Vontobel-Stiftung weitere Aktien zugeflossen. Durch die neuen Aktionärsbindungsverträge werde die Struktur des Aktionariats klarer, heisst es in der Medienmitteilung.

Die Übernahmekommission teilte am Dienstag in einer Verfügung mit, dass die Neustrukturierung keine Pflicht auslöse, ein öffentliches Kaufangebot für alle sich im Publikum befindenden Namenaktien der Vontobel Holding zu unterbreiten.

(sda/ise/chb)