«Historisches Management» entspricht zuerst einer Denkhaltung, bei der das Ursprüngliche und die DNA der Firma massgebend sind. Ohne Herkunft keine Zukunft. Die unternehmerische Erbschaft gilt es über die Jahrzehnte zu pflegen, zu dokumentieren und zuletzt natürlich auch zu kommunizieren. Also bleibt es essenziell, dass die Unternehmung im Kontext dargestellt wird, was Individualität und Einzigartigkeit ermöglicht.

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Das 21. Jahrhundert bringt bezüglich der Unternehmensführung «tektonische Veränderungen». Der einseitig rational geprägte «homo oeconomicus»-Ansatz bewährt sich immer weniger. Megatrends wie unter anderem Digitalisierung, Industrie 4.0 und Globalisierung fordern neue Geschäftsmodelle. Heutige Kunden suchen das Ursächliche und Echte, Mitarbeitende erwarten überzeugende und gelebte Werthaltungen. Die rational geprägte faktenorientierte Unternehmensführung ist out.

History Management lebt den Gründungsmythos hoch

Von Firmen werden immer mehr eine echte Authentizität und damit indirekt auch eine entsprechende Legitimation verlangt. Der Bezug zur eigenen Geschichte und zum Gründungsmythos wird an Bedeutung gewinnen. Quotes und Stories aus der Anfangszeit der Firma werden zu wichtigen Identifikationszeichen. Möglicherweise lassen sich aus Familienwappen oder -namen eine Symbolik oder der Kern eines Archetypus ableiten, was die unternehmerische Kommunikation stark erleichtern könnte.

In der Differenzierungsstrategie sind ursprungsgeprägte Antworten gefragt. Andersartigkeit wird zur Essenz der Unternehmenstätigkeit im 3. Jahrtausend. Firmen haben ihren eigenen Ursprung, ihre DNA und ihre «Seele» aktiver zu gestalten. Der K-Faktor – wie in meinem Buch zu lesen ist – zeigt Wege, wie in 9 betrieblichen Einsatzfeldern die Erfolgstreiber Kreation, Kraft, Kunst und Kommunikation wirken. Diese vermeintlichen Soft-Faktoren sind aber keineswegs «L’art pour l’art».

Mit Symbolen und Archetypen

Eine neue Unternehmensdynamik entsteht durch einprägsame Symbolik und Geschichten, die sich gut weitererzählen lassen. Um den K-Faktor voll zur Blüte kommen zu lassen, ist es notwendig, dass Unternehmen nicht ausschliesslich für die Gewinnmaximierung arbeiten, sondern dass vielmehr ein Paradigmenwechsel stattfindet hin zu mehr Intuition und Emotion, sowie zu einem Zelebrieren des eigenen Werdeganges. Dabei sind relevante Weggabelungen und ihre Begründung sehr nützlich, denn sie illustrieren die allenfalls schon lange gelebten betrieblichen Werthaltungen.

Gefragt ist somit die Rückbesinnung auf die unternehmerische Essenz (Urkraft beziehungsweise DNA) und zudem in der Kommunikation der Einsatz von Symbolen und Archetypen. So ermöglicht der geschickt inszenierte «historische» Firmenauftritt ein klares Profil am Markt – mit einer positiven Ausstrahlung. Und alle sind Gewinner.

Unternehmensleiter werden verstehen lernen, dass ihre Führungspraxis zu überprüfen ist, und dass sie mehr auf Intuition, Gefühle und Magie bauen müssen. Dabei sind Urbilder und Gründervisionen ideale Möglichkeiten, um ein essentiell-emotionales Management zu realisieren.

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