Einen guten Vortrag zu halten, ist eine hohe Kunst. Dabei kommt es natürlich in erster Linie darauf an, was Sie zu sagen haben. Wenn Sie nichts zu sagen haben, sollten Sie es bleiben lassen oder in die Politik gehen. Und wenn Sie etwas zu sagen haben, sollten Sie sich bewusst sein, dass die Zuhörer nicht nur Ihre Worte aufnehmen, sondern auch Ihren Auftritt sehen. Beim Vortrag ist die Körpersprache die halbe Miete. Ihr Vortrag sollte im Idealfall gar kein Vortrag sein, sondern ein verbales und nonverbales Gespräch mit dem Publikum. Damit dieses Gespräch in Gang kommt, sind ein paar Regeln zu beachten:

Blickkontakt halten. Schon auf dem Weg zum Rednerpodium sollten Sie ganz bewusst den Blick von einigen Zuhörern suchen. Legen Sie ein paar Schweigesekunden ein, bevor Sie zu reden beginnen – bis Ruhe im Saal herrscht. Wenden Sie sich frontal zum Publikum. Vermeiden Sie Barrieren; stellen Sie sich also zunächst vor oder neben das Rednerpult, bis Sie dieses wirklich brauchen.

Reagieren. Zeigen Sie durch Gesten oder Ihren Gesichtsausdruck (Lächeln, Kopfnicken), dass Sie Bewegungen im Publikum wahrnehmen, dass Sie darauf eingehen können, ohne sich aus dem Konzept bringen zu lassen.

Nähe zum Publikum. Gehen Sie auf Ihr Publikum zu, und das ist wörtlich gemeint. Wenn sich die Gelegenheit dazu ergibt – zum Beispiel, wenn Sie eine Information an die Wand projizieren –, können Sie sich sogar mitten ins Publikum begeben. Sie schaffen damit Nähe und werden selber ein Teil des Publikums.

Bewegung. Gesten machen einen Vortrag lebendiger, wenn sie sachgerecht und eher sparsam eingesetzt werden. Die Hände gehören weder in die Hosentasche noch hinter den Rücken. Sie sollten sichtbar sein, und zwar im «anständigen» Bereich, also zwischen Gürtel und Brust. Der erhobene Zeigefinger kann, zu häufig angewandt, lehrerhaft wirken. Sparsam verwendet, vermag er einen Gedankengang zu unterstreichen.

Technische Hilfsmittel. Wenn Sie Schaubilder benutzen, halten Sie sich an die «Touch, turn, talk»- Regel. Wenn ein solches Schaubild an die Wand projiziert wird, können Sie sich vom Publikum abwenden und damit die Aufmerksamkeit auf das Bild lenken. Dabei sollten Sie aber nicht reden. Dann wenden Sie sich wieder zum Publikum – und erst dann folgen Ihre Erläuterungen zum Bild.
Diese Regeln sind einfach zu befolgen; sie entsprechen im Wesentlichen den Verhaltensweisen im Zwiegespräch. Und nichts anderes sollte ein Vortrag sein – auch vor zahlreichem Publikum. Ein Vortrag ist nichts anderes als ein Gespräch unter leicht erschwerten Bedingungen.

Fehlverhalten. Folgende Dinge sollten Sie unter allen Umständen vermeiden: Blickkontakt halten bedeutet nicht, sich auf eine einzige Person zu konzentrieren, denn damit schliessen Sie alle anderen aus. Schauen Sie nie über das Publikum hinweg. Wenn Sie Stichwort-Karten benutzen, lassen Sie diese ruhig sehen; niemand erwartet, dass Sie einen auswendig gelernten Text vortragen. Aber spielen Sie nicht mit den Hilfsmitteln herum, das lenkt vom Vortrag ab. Und vor allem: Sprechen Sie nie, aber wirklich nie mit dem Rücken zum Publikum, selbst dann nicht, wenn Sie eine an die Wand projizierte Information kommentieren.

Informationen von The Empowerment Company.
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