Der neue Job ist im Visier, aber wie bringt man seinen Namen und vor allem sein Können am besten in den Mittelpunkt, um sich von den womöglich Hunterschaften anderer Bewerber abzugrenzen? Als Tina Nicolai in den späten 1990er Jahren anfing, als Personalverantwortliche für Walt Disney World zu arbeiten, merkte sie, dass viele Jobsuchende fehlerhafte Lebensläufe einreichten.

«Ich erkannte, dass Leute einfach nicht wussten, wie sie sich selbst oder ihre Errungenschaften vermarkten können», sagt Nicolai. «Und das ist wie ich herausgefunden habe, dass es einen Markt dafür gibt, Jobkandidaten auf allen Leveln und in allen Industrien etwas beizubringen.» Deshalb gründete sie im Jahr 2010 Résumé Writers' Ink.

«Seit ich die Firma gegründet habe, habe ich mehr als 40'000 Lebensläufe gelesen», sagt Nicolai. Es gibt ein paar Fehler, die sie dabei immer wieder gesehen hat und die sich leicht vermeiden lassen. Die besten Tipps der Fachfrau:

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1. Schludrigkeit

«Den grössten Fehler, den Jobsuchende machen: Sie sind schlampig. Sie achten zu wenig auf Details. Sie sind faul!» Laut Nicolai enthalten viele Lebensläufe Tippfehler, unprofessionelle Schriftarten, veraltete oder irrelevante Informationen. Also lieber mehrfach drüber schauen oder sogar einen Korrektur-Leser beauftragen.

2. Zusammenfassungen sind zu lang

Zusammenfassungen können den Leser langweilen, wenn sie zu formell und mit zu vielen Adjektiven geschrieben sind, sagt Nicolai. «Nach einer Weile lesen sich die Zusammenfassungen so wie ein langes Kapitel in einem Buch. Es ist besser, ein paar Stichpunkte mit Hinweisen auf Errungenschaften und einen bezeichnendem Leitsatz aufzulisten, der erklärt: ‹dafür bekannt, XYZ zu erreichen.›»

3. Zu viele Schlagworte

Bewerbungs-Fachwörter wie «Out-of-the-Box» («Ausserhalb-der-Box») oder «Team-Player» und «grossartiger Kommunikator» sind «grundlegende Erwartungen auf dem heutigen Markt», sagt Nicolai. «Eine Person, die wirklich ein ‹einzigartiger Problemlöser, der gut in Teams arbeitet› ist, wird das auch prägnant und kreativ in seinem Lebenslauf vermitteln, mit einer Kombination von wenigen Worten und Bildsprache.»

4. Einen Stichpunkt mit «Verantwortlich für» anfangen

«Kandidaten müssen verstehen, dass einen Satz mit ‹Verantwortlich für› anzufangen dem Leser erzählt, was die Arbeitsanforderungen vermutlich sein sollten, aber nicht, dass der Kandidat diese Funktionen tatsächlich erfüllt hat», sagt Nicolai. «Es zeigt nicht, dass der Kandidat in diesen Funktionen erfolgreich war.» Sie empfiehlt, lieber ein paar Minuten mehr Zeit zu investieren, um zu erklären, was bereits erreicht wurde — nicht was erwartet wurde.

5. Zu formell sein

Generell, sagt Nicolai, sollte ein Lebenslauf rundum ansprechend sein und dem Leser ein gutes Gefühl für die Persönlichkeit des Bewerbers geben. Also besser auch auf die Optik mit Schriftspache und Details Wert legen.

Dieser Artikel erschien zunächst bei Business Insider Deutschland unter dem Titel «Eine Frau, die 40.000 Lebensläufe gelesen hat, sagt: Das sind die 5 nervigsten Fehler von Bewerbern».