Der Sommer wird mies: Selbst wenn der Dauerregen weichen sollte, werden weniger Touristen in die Schweiz reisen. Das besagt eine neue Prognose der Konjunkturforschungsstelle Kof der ETH Zürich. Sie untersuchte die Auswirkungen des Mindestkurs-Endes für die kommenden Jahre. Die Experten werden die Aussichten für den Schweizer Tourismus künftig halbjährlich berechnen.

Der aktuellen Voraussage nach werden sich die Folgen des starken Franken auf kurze Sicht deutlich bemerkbar machen. Allein aus Deutschland erwarten die Experten im Sommer 10 Prozent weniger Gäste als 2014. Auch Italiener, Franzosen und Russen bleiben weg. Auf das Jahr gesehen sollen die Logiernächte um 0.6 Prozent zurückgehen.

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Bessere Aussichten für 2016

Für 2016 sieht es schon besser aus: Hier rechnet die Kof mit einem Plus von 0.8 Prozent. Die Trends der vergangenen Jahre bestätigen sich dabei: Mehr Reisende zieht es in die Schweizer Städte, während im Alpenraum die Betten häufiger leer bleiben.

Die Konjunkturforscher widerlegten allerdings eine Annahme: Häufig gingen Hoteliers davon aus, dass Wohlhabenden die durch die Frankenaufwertung höheren Preise gleichgültig seien. Eine Lösung für die Flaute im Schweizer Tourismus schien darum, verstärkt auf das Luxussegment zu setzen.

Reiche bleiben eher weg

Doch die Zahlen der Kof zeigen jetzt: Das Gegenteil ist der Fall. Gerade in den teuren Kategorien der Vier- bis Fünf-Sterne-Hotels gehen die Buchungen zurück, wenn der Franken steigt. Im Bereich der Zwei- bis Drei-Sterne-Hotels ist die Differenz geringer, und zwar gleichgültig, ob ein Deutscher, Italiener oder Brite bucht.

Die Franzosen etwa buchen zu 1.25 Prozent weniger in der Luxusklasse, wenn der Franken um 1 Prozent steigt. Im mittleren Segment gehen die Übernachtungen aus Frankreich nur um 0.93 Prozent zurück.