Um rekordhohe 9,3 Prozent brach das Bruttoinlandprodukte (BIP) in der Schweiz im zweiten Quartal ein. Dann gab es Hoffnungsschimmer, dass sich die Wirtschaft rascher als befürchtet wieder erholen könnte. So zeigte die Credit Suisse Mitte September in einer Studie, dass die Schweizer Privathaushalte zwei Drittel der Gelder, die sie während des Lockdowns angespart hatte, derzeit wieder ausgeben – es gilt Verpasstes nachzuholen.

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Doch dies sei nur ein «Zwischenspurt»: «Die Nachholeffekte schwächen sich zusehends ab, sodass die Erholung in den kommenden Monaten an Schwung verlieren dürfte», so die Konjunkturexperten der Bank.

Dies ist umso bedenklicher, als sich die Experten einig sind, dass das Nachbeben des Einschlags vom März noch bevorsteht: «Auch wenn sich die Wirtschaft im Herbst erholt, werden die Probleme auf dem Arbeitsmarkt erst noch kommen», sagt Martin Eichler, Chefökonom des Konjunkturforschungsinstituts BAK Economics. Er rechnet bis Mitte nächstes Jahr mit 40'000 bis 50'000 zusätzlichen Arbeitslosen.

Unternehmen rechnen mit Gewinneinbrüchen

Doch nicht nur das. Auch die Firmenpleiten werden zunehmen, denn bislang haben Unterstützungsmassnahmen und Kurzarbeit den Deckel auf die Probleme gehalten. Viele Unternehmen rechnen mit deutlichen Gewinneinbrüchen und werden weniger Steuern zahlen. Schätzungen gehen davon aus, dass die Defizite über alle Staatsebenen hinweg auf rund 40 Milliarden Franken ansteigen könnten.

Derweil verstärken viele Länder angesichts steigender Fallzahlen ihre Quarantänevorschriften und erschweren die Lage für die ohnehin schon gebeutelte Exportindustrie zusätzlich.

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Erik Nolmans
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