Die chinesische Hightechfirma Huawei kennt man hierzulande hauptsächlich als Hersteller von Smartphones und Mobilfunkanlagen – und natürlich wegen der Sanktionen, die Ex-Präsident Trump im Handelskrieg verhängt hat (Joe Biden hat sie bisher nicht aufgehoben) und die die Firma ausserhalb des Heimmarkts zunehmend in Bedrängnis bringen. Weniger bekannt ist Huawei hierzulande als Hersteller von Wearables. Das könnte sich nun ändern mit der Huawei X Gentle Monster Eyewear II.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 
Dies ist ein BILANZ-Artikel

Weitere Artikel der BILANZ finden Sie auf der Übersichtsseite.

Der Bandwurmname entspringt der Zusammenarbeit mit dem südkoreanischen Brillenhersteller Gentle Monster. Huawei greift dabei die – clevere – Idee von Bose auf, Lautsprecher in einer Sonnenbrille unterzubringen. Die Brille gibts in vier optisch allesamt schlichten Versionen. Dass sie voller Technik stecken, sieht man ihnen nicht an. Meine Variante namens «Smart Lang» ist mit 42 Gramm Gewicht auch nicht sonderlich schwer und trägt sich bequemer als so ziemlich alle Ohr- und Kopfhörer, die ich kenne.

Mit diesen mithalten kann die Lautsprecherbrille jedoch nicht, wenn es um die Tonqualität bei Musikwiedergabe geht. Die Bässe sind noch halbwegs okay, doch sonst klingt der Sound dumpf und dünn – kein Vergleich mit dem Schalldruck, den Ohrhörer erzeugen können (von Kopfhörern wollen wir gar nicht erst reden). Setzt man die Brille ab, pausiert die Musik bis zum Wiederaufsetzen – das klappt nicht immer.

Huawei X Gentle Monster Eyeware II

Info: consumer.huawei.com/ch
Preis: 349 Franken
Bewertung*: ★★★

*★ Technoschrott ★★ verzichtbar ★★★ nice to have ★★★★cool ★★★★★wegweisend

Besser gefällt mir die Brille beim Telefonieren: Der Gesprächspartner ist zwar nicht laut, aber in der Regel deutlich verständlich, auch weil Umgebungslärm durch inverse Schallwellen reduziert wird. Aber natürlich hört der Sitznachbar alles mit. Gut gelöst hat Huawei die Bedienung: Per Berührung oder Wischen am Gestell lassen sich Anrufe entgegennehmen, die Lautstärke verändern, Songs auswählen und der Sprachassistent aufrufen.

Der Akku reicht offiziell für fünf Stunden Dauernutzung, bei mir hat er sogar etwas länger durchgehalten. Das klobige Brillenetui ist gleichzeitig Ladestation, verzichtet aber auf einen eigenen Akku – unverständlich. Lobenswert dagegen: Nicht nur Android, auch iOS wird unterstützt. Und sogar die Gesichtserkennung des Handys funktioniert, wenn man die Brille auf der Nase trägt. Nur die Aufforderung «Brille aktualisieren» hätte ich eher von meinem Optiker erwartet als von meinem Smartphone.

Fazit: Von der Idee bin ich noch immer angetan. Aber die Umsetzung gelingt Huawei weniger gut als Bose mit ihren Frames. Und die sind auch noch günstiger.

Kowalskys Crashtest Palm

Marc Kowalsky ist ein Early Digital Immigrant: Seit über 30 Jahren fühlt er den neuesten IT-Produkten auf den Zahn.

Quelle: Felice Bruno für BILANZ
Kowalskys Crashtest
  • Mit dem Lenovo ThinkVision M14t erreicht der Take-away-Trend auch die Bildschirme. Mehr dazu hier.
  • Mit dem LG Wing lanciert der südkoreanische Konzern das wohl kurioseste Smartphone seit Langem. Mehr dazu hier.
  • Mit dem Fairphone 3+ surft es sich nicht sonderlich gut, aber wenigstens mit gutem Gewissen. Mehr dazu hier.
  • Mit dem Lenovo X1 Fold kommen die faltbaren Bildschirme bei den Laptops an. Und machen wirklich Sinn. Mehr dazu hier.
  • Das neue iPhone 12 Pro bietet eine grosse und viele kleine sinnvolle Neuerungen. Mehr dazu hier.
  • Die Tissot T-Touch Connect Solar löst das grösste Problem aller Smartwatches. Auf Kosten der Features. Mehr dazu hier.
  • Der Samsung Q950TS ist der erste Fernseher, bei dem die 8K-Auflösung tatsächlich Sinn macht. Mehr dazu hier.
  • Das Dell Latitude 9510 wirbt mit künstlicher Intelligenz. Allzu hoch kann der IQ aber nicht sein. Mehr dazu hier.
  • Die Suunto S7 verspricht, das Beste aus der Welt von Sportuhren und Smartwatches zusammenzubringen. Mehr dazu hier.
  • Der QNAP HS-453DX positioniert sich als Entertainer fürs Wohnzimmer. Leider versagt er dabei völlig. Mehr dazu hier.
  • Die für mich schönste Smartwatch – die TAG Heuer Connected – kommt in die dritte Generation. Was taugt sie? Mehr dazu hier.
  • Das Samsung Galaxy Z Flip verstaut einen riesigen Bildschirm in einem winzigen Smartphone. Mehr dazu hier.
  • Der LG HU80KS verspricht ein Heimkino, das sich kinderleicht aufbauen und wegräumen lässt. Mehr dazu hier.
  • Der Asus ZenBook Pro Duo ist der ungewöhnlichste Laptop, den ich je getestet habe. Leider nicht der beste. Mehr dazu hier.
  • Das Galaxy Fold definiert das Smartphone neu: Wer sich an das Faltdisplay gewöhnt hat, will nicht mehr zurück. Mehr dazu hier.
  • Eine Sonnenbrille als Ohrhörer-Ersatz? Bei den Bose Frames machen die Ohren Augen. Kann man mal probieren. Mehr dazu hier.
  • Haltung statt Rückenschmerzen: Der Upright Go verhindert, dass Sie den Bückling machen. Mehr dazu hier.
  • Der Palm passt, wie der Name verspricht, in jede Handfläche – und ist dennoch ein vollwertiges Smartphone. Mehr dazu hier.
  • Magere Ausstattung, dicker Preis: Der Formation Wedge macht es einem nicht leicht, ihn zu lieben. Mehr dazu hier.
  • Kein kalter Kaffee: Der Ember Travel Mug temperiert perfekt Ihr Getränk für unterwegs – mit App und Ladeschale. Mehr dazu hier.
  • Glatt zum Vergessen: Der CleanMaxx soll Ihre Wäsche glätten. Stattdessen zerknittert er Ihre Nerven. Mehr dazu hier.
  • Kekse für Könner: Mit den Snowcookies zeigt sich, ob Sie wirklich ein guter Skifahrer sind. Mehr dazu hier.
  • Trocken zu Tal: Mit Hightech gegen Schweiss: Kjus bringt jetzt auch eine Skijacke ins App-Zeitalter. Mehr dazu hier.
  • Mit Ki gegen Kalorien: Der Vi Trainer soll den Jogging-Coach ersetzen. Die Idee ist gut, die Umsetzung mangelhaft bis unredlich. Mehr dazu hier.
  • Auf den Zahn gefühlt: Die Oral-B Genius 10100 S will jetzt auch die Zahnpflege digitalisieren. Das geht nicht gut. Mehr dazu hier.