Die richtige Antwort auf die Frage nach drei Attributen für das Vallée de Joux lautet: karg, karg, karg. Die Gegend ist sechs Monate grün, sechs Monate weiss. Dass hier die Wiege der Schweizer Haute Horlogerie, dieser Spitzendisziplin in Sachen Konzentration, Präzision und Imagination steht, verwundert nicht. 

Ein Publikumsmagnet war das Tal bislang aber nicht. Das soll sich nun ändern, ausgehend von Le Brassus. 

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In diesem durch und durch unspektakulären Dorf steht die Uhrenmanufaktur und der Hauptsitz von Audemars Piguet (AP) – hinter Rolex, Cartier und Omega die viertgrösste Luxusuhrenmarke der Schweiz. Und neu ein echt spektakuläres Hotel: Es heisst Hôtel des Horlogers und füllt eine ganze A4-Seite mit Attributen, darunter ökologisch, schlicht, raffiniert.

Bauherrin, man ahnt es, ist AP. Die Architektur stammt von der dänischen Bjarke Ingels Group, die auch schon das AP-Museum entworfen hat. Es befindet sich nur ein paar Schritte neben dem Hotel, wurde 2020 eröffnet, wird seither mit (Architektur-) Preisen nur so überschüttet und lockt Architekturfans ins Vallée.

Menschen mit Faible für Uhrmacherei pilgern wegen dem Innenleben des Museums nach Le Brassus. Es ist höchst bemerkenswert und alles andere als ein Friedhof der Geschichte: Laien lernen hier, dass in der Disziplin, anders als im normalen Leben, eine Komplikation etwas Grossartiges ist. Und dass etwas, was von blossem Auge wie ein Staubkorn aussieht durchs Fernrohr betrachtet zu einer Schraube wird. Zudem sind Uhrmacher vor Ort bei der Arbeit und die riesige Palette Royal Oaks, die im Lauf von 50 Jahren entstanden ist, ist effektvoll inszeniert. 

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Aber zurück zum Hotel: Es ist bewusst als Vier- und nicht Fünf-Sterne-Hotel konzipiert und prächtig ohne Protz – innen wie aussen. Alles andere würde ja gar nicht hinpassen. Es gibt 50 Zimmer, zwei Restaurants, Sterneküche, eine Bar und einen Wellness-Bereich. Die Zimmerpreise starten bei 356 Franken inklusive Frühstück.

Iris Kuhn Spogat
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