Für das Bürokratiemonster «Energiestrategie 2050», das die meisten Ziele der abgelehnten Initiative «Grüne Wirtschaft» verfolgt, wirbt auch ein sogenanntes Wirtschaftskomitee. Als «sogenannt» darf die Gruppe bezeichnet werden, weil sich erstens darin in grosser Zahl Politiker und Verbandsfunktionäre tummeln und weil zweitens die Motive der tatsächlich Wirtschaftenden zweifelhaft sind.

Diese Kritik gilt nicht einmal den vielen bäuerlichen und gewerblichen Subventionsjägern, die sich aus dem Topf der erhöhten Energieabgaben bedienen wollen. Gemeint sind Unternehmer, die erstens politisch gefragtes Grünzeug daherreden, zweitens selbst massenhaft Energie verbrauchen, und sich drittens den Grosskonsum noch verbilligen lassen.

Zum Beispiel Daniel Aebli, Chef von Stahl Gerlafingen (vormals von Roll): Er wirbt für eine Reduktion des Energieverbrauchs und für höhere Abgaben, weil «energieintensive Betriebe weiter entlastet werden». Was heisst das? Das Stahlwerk, das kürzlich die Lehrlingsabteilung liquidiert hat, kauft nicht nur den Strom auf dem internationalen freien Markt für rund 2 Rappen pro Kilowattstunde ein (Private zahlen fünf- bis sechsmal mehr), sondern lässt sich als «energieintensiv» den dauernd erhöhten Netzzuschlag vom Bund zurückerstatten. Eine «Dreckstromabgabe», sagte er einmal, würde nämlich das Werk lahmlegen. Wer nicht zahlen muss, plädiert billig für höhere Preise – und lässt die dreckige Stromfresserei in der linken WoZ überdies als «feinste grüne Wirtschaft» feiern.

Zum Beispiel Marc Lüdi, Geschäftsführer von Sager in Dürrenäsch AG: Er tritt als Ja-Sager auf zur teuren staatlichen Energielenkung, weil mit seinen Sager-Dämmstoffen «unsere Ressourcen» geschont würden. Merkwürdig nur, dass die ökologisch angeblich so segensreiche Sager sich selbst als «energieintensiv» bezeichnet und sich so, wie alle anderen Grossverbraucher, den Netzzuschlag, der auf 2,3 Rappen pro Kilowattstunde erhöht werden soll, zurückzahlen lässt.

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