BILANZ: Wie lange hat die neue Geschäftsleitung Zeit, bis das Unternehmen nachhaltig profitabel sein muss?

Hans Ziegler: Das Ziel des Verwaltungsrates und des Managements ist es, das Unternehmen über die nächsten drei Jahre wieder zu profitablem Wachstum zurückzuführen. Das Erreichen eines ausgeglichenen Geschäftsergebnisses hat höchste Priorität für uns. Vorbehältlich unvorhergesehener Entwicklungen bei den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wollen wir dieses Ziel bis Ende des nächsten Jahres erreichen. Ab 2014 erwarten wir einen zweistelligen Nettogewinn.

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Schaffen Sie den Turnaround ohne frisches Kapital?

Der kürzlich abgeschlossene Syndikatskreditvertrag mit einem breit abgestützten Bankenkonsortium ermöglicht es Charles Vögele, die Herausforderungen der nächsten Jahre aus eigener Kraft zu bewältigen.

Schliesst der Verwaltungsrat Personalabbau und/oder Filialschliessungen aus?

Weder Personalabbau noch Filialschliessungen sind gegenwärtig geplant. Selbstverständlich optimieren wir unser Filialnetz kontinuierlich. Dies ist ein ganz normaler Prozess.

Von welchem Umsatzwachstum gehen Sie für 2012 und 2013 aus?

Dieses Jahr steht unter dem Motto «Stop the bleeding», das heisst, wir wollen in diesem Jahr kein Cash mehr verbrennen. Das Ziel für das Geschäftsjahr 2013 heisst «Back to black» und für 2014 «Back to profit». Wir geben keine zusätzliche Guidance betreffend Umsatzwachstum.

Hat im Verwaltungsrat zwischen dem vorgängigen Präsidenten Alain Caparros und Ihnen ein Machtkampf stattgefunden, der schliesslich zum Wechsel im Präsidium führte?

Dies ist nicht korrekt. In der Übergangsphase mit dem neuen Management war es wichtig, dass jemand das neue Management-Team vor Ort unterstützt. Alain Caparros war es aufgrund seiner beruflichen Auslastung als Vorstandvorsitzender der Rewe-Gruppe nicht möglich, den Prozess selber zu begleiten. Aus diesem Grund wurde mir das Präsidium übertragen.

Liegt Ihr Zeitaufwand für Vögele immer noch bei 50 Prozent?

Ich habe in der Übergangsphase die Konzernleitung mit einem Pensum von 50 Prozent unterstützt. Der Verwaltungsrat ist mittlerweile wieder zum gewohnten Führungsrhythmus übergegangen.