Ein weiteres starkes Wachstum konnte die internationale Lebensversicherungsgesellschaft vor allem in den etablierten Kernmärkten Liechtenstein, Schweiz und den Niederlanden erzielen. Doch gab es auch erste Erfolge in den neuen Märkten Italien und Deutschland zu verzeichnen. Gesamthaft steigerte die ElipsLife-Gruppe das verdiente Prämienvolumen um 19 Prozent auf 937,9 Millionen Franken. Das Prämienvolumen im Kerngeschäft stieg auf 318 Millionen Franken, was einem Anstieg von rund 30 Prozent entspricht.

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In einem sehr schwierigen Markt- umfeld konnte zudem in Irland, wo ElipsLife das Underwriting für die irische Lebensversicherungsgesellschaft Laya ausübt, der Marktanteil von rund 25 Prozent nicht nur gehalten, sondern sogar leicht ausgebaut werden.

Weiterhin in Investitionsphase

Die auf das Unternehmenskundengeschäft (B2B) ausgerichtete Lebensversicherungsgesellschaft befindet sich gemäss Group-CEO Reto Toscan mit der laufenden Erschliessung neuer Märkte noch immer in einer ausgeprägten Investitionsphase. Dennoch sei der Kosten-Satz im Kerngeschäft um nur 0,7 Prozentpunkte gestiegen. Dass dieser Anstieg trotz der grossen Kosten für den Marktaufbau in Deutschland und Italien sowie weiterer grosser Investitionen in die Digitalisierung der Geschäftsabläufe nur geringfügig ausfiel, ist für Toscan ein Zeichen der Stärke: «Mittlerweile hat ElipsLife bereits eine beachtliche Robustheit erreicht und kann auch grosse Investitionen – unter anderem in neue Märkte – selber finanzieren.»

Im laufenden Jahr setzt der Lebensversicherer weiterhin auf Wachstum, jedoch mit einem verstärkten Fokus auf Profitabilität (siehe nachfolgendes Interview). Dies soll durch den Ausbau des Geschäfts in Europa, den Markteintritt in den USA und zusätzliche Investitionen im Produktebereich erfolgen. Die Gesellschaft konzentriert sich auf das Kollektiv-Leben-Geschäft für Unternehmen und Rückversicherungslösungen für Pensionskassen und will sich einen namhaften Marktanteil am globalen, rund 135 Milliarden US-Dollar grossen Risikopool der Gruppenrisikoversicherungen sichern. Zu diesem Zweck expandiert die Tochtergesellschaft der Swiss Re gezielt rund um den Globus.

Auf eigenes Risiko

Für 2018 steht der Marktaufbau in den USA bevor. Das Geschäftsmodell von ElipsLife wird für die Expansion in die USA übernommen: Die Erschliessung des grössten Risikomarkts der Welt erfolgt über eine Gesellschaft, die wie ElipsLife zur Life Capital Unit von Swiss Re gehört. Diese Gesellschaft wird unter der Marke «elipsLife» als selbständiger Legal Carrier, also auf eigenes Risiko und Rechnung, in den USA tätig werden und neben dem Fachwissen insbesondere auch die Systeme von ElipsLife nutzen. Reto Toscan: «Somit sichern wir als Versicherer im Gruppen-Leben-Geschäft Swiss Re den Zugang zu diesem lukrativen Risiko-Pool.»

NACHGEFRAGT: Reto Toscan, Group-CEO ElipsLife

Sie haben alle Hände voll zu tun, um sich auf dem europäischen Markt nachhaltig festzusetzen. Doch jetzt expandieren Sie bereits in die USA – mit der Gefahr, dass Sie sich übernehmen?
Dies ist richtig, eine Verzettelungsgefahr ist immer da, wenn man mehrere Märkte gleichzeitig vorantreibt. Die USA kam jetzt hinzu, weil wir den grössten Risiko-Pool der Welt in einer Zeit der globalen Konsolidierung nicht unbearbeitet lassen wollen.
 
Welche Länder peilen Sie sonst noch an?
Es ist zu früh, um hier eine klare Antwort zu geben. So viel sei gesagt: Wir überprüfen gerade die weitere Expansionsstrategie und dabei ist eines sicher – die weltweite Expansion geht weiter voran. ElipsLife möchte in 10 Jahren ein internationaler Player sein.
 
Dieses Jahr soll der Fokus auf Profitabilität gerichtet sein. Das ist doch ein Widerspruch zur eingeschlagenen Expansionsstrategie, die viel Ressourcen benötigt...
In keiner Weise, denn wir legen den Fokus auf die Profitabilität in den etablierten Märkten Schweiz/Liechtenstein sowie Niederlande und stecken die Gewinne in die weitere Expansion in neue Märkte. Dies ist ein sehr nachhaltiger Wachstumsprozess, weil die Profitabilität die Geschwindigkeit der Expansion vorgibt.
 
Inwieweit können Sie bei Ihrer Expansionsstrategie von der Muttergesellschaft Swiss Re profitieren?
Es ist natürlich ein grosser Vorteil, dass wir immer gewisse bestehende Infrastrukturen, wie auch vorhandenes Markt-Know-how benutzen können, was sicherlich eine schnellere «Time to Market» erlaubt.
 
Wie bedeutend für Sie ist der Markt Schweiz?
Der Heimmarkt ist bedeutend und wird es immer bleiben. Eine Gesellschaft ist im Ausland nur glaubwürdig, wenn sie den Beweis auch im eigenen Land angetreten hat.
 
Sie planen auch Investitionen im Produktebereich. Was genau?
Investitionen im Produktebereich muss man so verstehen, dass wir seit Jahren an einer volldigitalen Lösung für unsere Versicherungen arbeiten. Im Backend-Bereich haben wir dies bereits mehrheitlich erreicht und im Frontend-Bereich werden wir dieses und nächstes Jahr grosse Schritte auf unsere Ziellösung zu machen: Wir investieren in die Geschwindigkeit, Flexibilität und Kosten unserer Produkte, aber nicht unbedingt in die Produkte als solche.