An der Schweizer Börse geht es derzeit Schlag auf Schlag. Vergangene Woche legte die Versandapotheke Zur Rose ein glänzendes Börsendebüt hin, der Aktienkurs stieg gleich am ersten Handelstag um zwölf Prozent. In einer Woche folgt die Kotierung des Messtechnikherstellers Landis+Gyr an der SIX.

Das vor 120 Jahren gegründete Technologieunternehmen hat seinen Unternehmenssitz in Zug und gehört seit sechs Jahren zum japanischen Konzern Toshiba. Der Mutterkonzern verspricht sich Grosses vom Landis+Gyr-Börsengang, will damit einen Börsenwert von bis zu 2,4 Milliarden Franken erreichen.

Marktbeobachter erwarten das Initial Public Offering (IPO) mit Spannung. Immerhin hat es in der Schweiz seit zwei Jahren keinen derart grossen Börsengang mehr gegeben. IPOs eidgenössischer Firmen gab es in den vergangenen Monaten nur in kleinerem Umfang.

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Galenica: Gute Vorhersehbarkeit

Den Anfang machte in diesem Jahr Galenica Santé. Bei dem Apothekenbetreiber und -zulieferer handelt es sich um eine Abspaltung des Berner Gesundheitskonzerns Galenica, welcher inzwischen als Vifor Pharma an der Börse gelistet ist. Seit 7. April ist Galenica Santé an der SIX kotiert.

Der Startpreis lag bei 39 Franken. Gestiegen ist der Kurs des Valors seither nur zeitweise, aktuell liegt er bei 40,39 Franken. Analysten heben allerdings den Daumen für den Titel. Sie loben die gute Vorhersehbarkeit von Umsatz- und Gewinnentwicklung und die hohe Dividendenrendite von vier Prozent.

Idorsia: Grosses Potenzial

Im Juni folgte der Börsengang des Actelion-Spinoffs Idorsia. In den ersten drei Handelsstunden legte der Valor gleich um 22 Prozent zu, seitdem ging es noch einmal so viel aufwärts: Seit dem Börsenstart gelang ein Plus von rund 44 Prozent.

Im Vorfeld des IPOs hatten sich nicht alle Analysten überzeugt gezeigt. Schliesslich dürfte die Forschungsabspaltung von Actelion in den kommenden Jahren erst einmal Geld verbrennen, bis es die ersten Idorsia-Arzneimittel auf den Markt schaffen. Investoren scheinen in dem Unternehmen aber grosses Potenzial zu sehen. Sie kaufen seit dem Börsengang fleissig zu.

Günstiges Marktumfeld

Nach bislang vier Börsendebüts von Schweizer Firmen in diesem Jahr könnten es noch ein paar mehr werden. Denn das Marktumfeld für IPOs gilt als günstig. Das liege unter anderem an der expansiven Geldpolitik der Zentralbanken, der guten Wirtschaftslage und steigenden Unternehmensgewinnen, sagen Marktbeobachter. Sie rechnen für die zweite Jahreshälfte mit weiteren Parkett-Debütanten.

Sollten in den kommenden Monaten noch weitere Börsengänge kommen, könnte 2017 ein erfolgreiches IPO-Jahr für die Schweiz werden. Im vergangenen Jahr gab es nur drei Börsenstarts von Schweizer Firmen. Als Überflieger entpuppte sich ein Unternehmen mit dem trockenen Namen Vakuum Apparate Technik, kurz VAT. Der Vakuumventilhersteller aus Sennwald legte in seinem ersten Jahr an der Börse um 166 Prozent zu.

Auch die Immobiliengesellschaften Investis und Varia US Properties wagten 2016 den Schritt an die Börse, entwickelten sich aber nicht annähernd so gut wie die VAT-Valoren: Investis schaffte im vergangenen Jahr ein Kursplus von zwei Prozent. Bei Varia US Properties ging es in den zurückliegenden drei Monaten um elf Prozent bergauf. Die neuen Betongold-Aktien konnten also nur teilweise glänzen.

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Zehn Tipps für das Börsenjahr 2017: