Für Aktionäre sind Dividenden eine wichtige Ertragsquelle, vor allem in den Zeiten von niedrigen Renditen. Konzerne weltweit setzen darauf, einen Teil ihrer Gewinne an die Anleger auszuschütten. Sie halten teils auch dann an den Zahlungen für Anteilhaber fest, wenn das Unternehmen Krisen und Einbussen zu bewältigen hat. Ein Einschnitt bei der Dividende ist darum stets auch ein Test für die Treue der Anleger.

Dass wenige Unternehmen diesen Weg gerne gehen, zeigen die neuen Zahlen des Dividendenindex’ von Henderson Global Investment (HGDI). Im ersten Quartal 2016 sind die Ausschüttungen um 2,2 Prozentpunkte gestiegen, dabei fliessen die Daten von 1200 Konzernen in die Bewertung ein. Weltweit belohnten die Unternehmen ihre Anleger im ersten Jahresviertel mit 218 Milliarden US-Dollar.

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Rückenwind für Dividenden in Europa

Drei Fünftel der globalen Ausschüttungen entfielen dabei auf Unternehmen in Nordamerika. Allein in den USA wuchsen die Dividendenzahlungen um 8,1 Prozentpunkte, was vor allem auf wesentlich höhere Sonderdividenden zurückzuführen ist. Deren Volumen hat sich im ersten Quartal 2016 weltweit verdoppelt.

Auch in Europa haben höhere Sonderdividenden für Rückenwind gesorgt, der Einfluss der Wechselkurse ist dagegen zurückgegangen. Das ausgewiesene Wachstum bei den Dividenden lag mit knapp 11 Prozent so hoch wie zuletzt 2014.

Schweizer Konzerne an der Spitze

Dabei fiel das Volumen der Dividenden äusserst unterschiedlich aus: In Spanien schrumpfte es, weil der grösste Dividendenzahler  – die Bank Santander – seine Ausschüttungen kürzte. Der Beitrag der Schweiz dagegen kann sich sehen lassen: Ein Drittel der Dividenden entfallen auf Schweizer Konzerne, die auch ganz vorne im Ranking der weltbesten Dividendenzahler liegen (siehe Bildergalerie oben).

Während die Analysten von Henderson Global Investment für Grossbritannien wenig rosige Zeiten erwarten, stehen die Zeichen für Gesamteuropa darum auf Wachstum. Während es im Vorjahr noch harzte, heisst es nun in der Studie: «Die Aussichten für die kontinentaleuropäischen Dividenden im wichtigen zweiten Quartal sind vielversprechend.» Trotz Einbussen in Grossbritannien und den Schwellenländer sind die Studienautoren darum auch optimistisch für die weltweiten Dividendenzahlungen in diesem Jahr: Insgesamt erwarten sie ein  globales Wachstum von 3,9 Prozent.