Momentan lächeln sie wieder reihenweise aus den Supermarktregalen – im Tigerlook, mit Blumenmuster oder ganz klassisch in Goldpapier gehüllt und mit roter Schleife um den Hals: Osterhasen aus Schokolade haben vor den Feiertagen Hochkonjunktur. Das Ostergeschäft ist für Schokoladenhersteller zum Teil noch wichtiger als das Weihnachtsgeschäft.

Lindt & Sprüngli etwa, Traditionskonzern mit Sitz in Kilchberg im Kanton Zürich, erzielt jedes Jahr 15 bis 20 Prozent des Jahresumsatzes mit dem Osterverkauf. Nicht nur Hasen verkaufen sich gut, sondern auch andere Oster-Süssigkeiten wie Schokoladeneier. Jeder Schweizer verzehrt an Ostern fast ein halbes Kilo Schokolade, zeigen Zahlen des Branchenverbandes Chocosuisse. 

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Die Kassen klingeln

Ostern ist – genau wie Weihnachten – ein Fest des Konsums und bringt die Kassen von Süsswarenherstellern und anderen Nahrungsmittelproduzenten zum Klingeln. Viele von ihnen machen ganzjährig gute Geschäfte und sind zudem börsenkotiert. Anleger können deshalb pünktlich zum Osterfest einen Blick auf die besten Titel aus der Süsswaren- und Lebensmittelindustrie werfen. 

Wer in Schokoladenaktien investieren will, kommt an eidgenössischen Herstellern nicht vorbei. Der Valor von Lindt & Sprüngli gilt als sichere Wahl am Schweizer Aktienmarkt: Erstens ist das Geschäftsmodell des Unternehmens denkbar einfach zu verstehen.

Lindt & Sprüngli ist ein sicherer Wert

Zweitens entwickelt das Geschäft von Lindt & Sprüngli sich seit Jahrzehnten sehr solide. Im Jahr 1997 lag der Gewinn bei 69,7 Millionen Schweizer Franken im Jahr 1997. Seither ist er jedes  Jahr gestiegen.

Im Jahr 2016 lag er bei 419, 70 Millionen Franken. Daneben bietet die Namensaktie des Unternehmens eine überaus stabile Dividendenhistorie. In den vergangenen 20 Jahren hat Lindt & Sprüngli die Ausschüttung beständig erhöht. Die Analysten von Baader Helvea sehen das Unternehmen auf Wachstumskurs, zumal Lindt & Sprüngli als Hersteller von Premiumschokolade in einer attraktiven Marktnische positioniert sei.

Auch Barry Callebaut überzeugt

Ebenso interessant wie Lindt & Sprüngli ist der Valor von Barry Callebaut. Der Konzern mit Sitz in Zürich zählt zu den grössten Schokoladenherstellern der Welt, erzielte im vergangenen Jahr einen Nettogewinn von 219 Millionen Schweizer Franken.

Der Schweizer Lebensmittelriese Nestlé wiederum bietet keine Osterhasen in Goldpapier an, dafür aber zahlreiche andere Süsswarenmarken. Ein erfolgreiches Ostergeschäft ist auch garantiert – neben dem ohnehin soliden Geschäft sowohl in Industrie- als auch in Schwellenländern.

Mondelēz: Ein kaum bekannter Gigant

Auch international gibt es vielversprechende Anlagemöglichkeiten aus der Welt der Schokolade: Etwa Mondelēz, internationaler Lebensmittelkonzern mit Sitz im US-Bundesstaat Illinios. Der Konzern entstand im Jahr 2012 als Ergebnis der Aufspaltung von Kraft Foods in nordamerikanische Aktivitäten und das internationale Geschäft. Seither heisst der Hersteller ausserhalb von Nordamerika offiziell  Mondelēz.

Das Unternehmen ist nach Nestlé und PepsiCo der drittgrösste Nahrungsmittelhersteller der Welt, verkauft zum Beispiel die berühmten lila Schokoladenhasen der Marke Milka. Der Umsatz des Konzerns sank im Jahr 2016 um 12,5 Prozent. Geht es nach der Führungsriege, wird es dieses Jahr aber wieder besser laufen. Zudem ist der Valor mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 18 vergleichsweise günstig bewertet.

Kraft Heinz steht nicht nur für Ketchup

Zu den weiteren internationale Lebensmittelgiganten, deren Valoren einen Blick wert sind, zählt Kraft Heinz. Der US-Konzern entstand im Jahr 2015 aus der Fusion von Kraft Foods und dem Ketchup-Hersteller Heinz.  

Wer zu Ostern statt auf Eier- lieber auf Aktiensuche gehen will, sollte eines nicht vergessen: Anleger sollten einen langfristigen Anlagehorizont haben, wenn sie in Schokoladenhersteller oder Nahrungsmittelproduzenten investieren wollen. Denn die Unternehmen wachsen zwar beständig, aber meist nur langsam.

Die Rohstoffpreise sind unberechenbar

Der Markt in Industrienationen ist teilweise gesättigt, Wachstumspotenzial liegt vor allem in Schwellenländern. Im vergangenen Jahr drückten zudem hohe Preise für Kakao und Nüsse auf die Marge von Schokoladenherstellern. Aktuell schnellt der Vanillepreis wegen schlechter Ernten in die Höhe.

Solche Entwicklungen können sich zumindest kurzfristig negativ auf das Geschäft von Süsswarenproduzenten auswirken – auch, wenn Weihnachten und Ostern solche Hänger oft wieder ausgleichen.

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