Die Krise ist vorbei, misst man die markante Erholung an den Finanzmärkten nach dem März Debakel. Dank staatlicher Hilfe und der schier unbegrenzten Kauflust der Zentralbanken alles nur eine vorübergehende Baisse. Die Ausbreitung des Virus wurde stark eingeschränkt, sodass vielerorts erste geplante Schritte zurück in ein normales Leben gerechtfertigt sind. Dies alles sind tatsächlich positive Aspekte welche eine weitere Aufwärtsbewegung an den Aktienmärkten begünstigen sollte.

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Matthias Jenzer ist CIO bei Quilvest (Switzerland) Ltd.

Die Welt steht hinsichtlich der wirtschaftlichen Folgen und Auswirkungen leider erst am Anfang. Erste Datenreihen zeigen ein ziemlich getrübtes Bild. Während die Arbeitslosenzahlen in den USA durch die Decke schiessen, zeigen andere Indikatoren gemessen für den Monat März eine breitflächige drastische Reduktion aller wirtschaftlichen Aktivitäten.

Wie lange noch?

Dies in einem Ausmass, dass um einiges schwächer ist als ursprünglich angenommen. Insofern lässt sich darauf schliessen, dass viele Unternehmen enorme Profiteinbussen in Kauf nehmen müssen und für einige, trotz staatlichen Finanzierungshilfen, eine Insolvenz wohl unvermeidlich sein wird.

Der Zeitfaktor bleibt das grosse Ungewisse. Niemand kann mit Sicherheit sagen wie sich die Infektionszahlen weiterentwickeln. Eine zu frühe Lockerung riskiert eine zweite Welle mit wohl katastrophalen Konsequenzen. Insofern wird die allgemeine Geschäftstätigkeit wohl über längere Zeit stark beeinträchtigt bleiben.

Stattliche Bewertungen

Unter diesem Aspekt sind Aktieninvestments aktuell trotz der Korrektur mit grossen Risiken behaftet, denn die aktuellen Aktienbewertungen sind eher stattlich und basieren zudem auf Gewinnerwartungen welche eine starke Erholung für das zweite Halbjahr beinhalten.

Quartalsrapporte abwarten!

Einige Unternehmen können über einen oder zwei Quartalsverluste hinwegsehen. Sollte sich die Rückkehr zur wirtschaftlichen Normalität jedoch hinziehen, was wohl eher wahrscheinlich ist, so wird das einen andere Geschichte. So verlockend die kurzfristigen Trends an den Aktienmärkten auch sind, es ist verfrüht die Ampel auf Grün zu stellen.

Die aktuell laufende Saison für Quartalsergebnisse der börsenkotierten Unternehmen und deren Ausblick ist ein Realitäts-Check und wird leider viel Negatives zu berichten haben – viel mehr als man erwartet. Viele Unternehmen, welche sich bisher eher bedeckt gehalten haben werden etwas zu sagen pflegen. Wenig Positives so denken wir, ohne Planungssicherheit für die Zukunft.

Parallele zu 2008

Zurückblickend auf 2008 hat eine ähnliche «Kapitulation» des Unternehmertums hinsichtlich deren Aussichten für die mittlere Zukunft die Bodenbildung an den Aktienmärkten begünstigt. Wir erwarten ein ähnliches Szenario im aktuellen Umfeld im Laufe der kommenden Wochen und warten diese Revision ab, bevor wir Aktien zukaufen. Über all dem steht jedoch die Hoffnung, dass der Pandemie wirklich Einhalt geboten wurde.

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