Dividenden bringen einfach Spass und zwar in Form von überdurchschnittlich hohem Gewinn. So war es auf jeden Fall bei den drei Dividendenempfehlungen der Redaktion von stocksDIGITAL vor einem Jahr. Wir hatten damals Schweiter, Mobilezone und Bank Coop als vielversprechende Top-Dividendenwerte zum Kauf empfohlen. Die Bilanz kann sich sehen lassen: Die drei Titel bringen inklusive Dividende ein Plus von 19,8 Prozent. Der breite Schweizer Aktienmarkt mit dem SPI kletterte ebenfalls inklusive Dividende im selben Zeitraum nur um 7,0 Prozent.

Rein kursmässig brachten die drei Werte einen Gewinn von 15,1 Prozent und das zeigt: Ausschüttungen sind eine der wichtigsten Triebfedern für Gewinn. Vor allem auf lange Sicht lohnt es sich auf Aktien mit nachhaltig hohen Zahlungen zu setzen. Das zeigt der Performancevergleich von SMI – der Index wird ohne Dividende ausgewiesen – und SMIC – in diesem Index sind die Dividenden der SMI-Mitglieder inbegriffen.

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Dividenden – klarere Outperformance

Während der SMI in den letzten drei Jahren nur auf der Stelle trat, freuen sich Dividenden-Anleger im SMIC seit Februar 2014 über ein Plus von 12,2 Prozent. Über einen noch längeren Zeitraum wird die Kraft der Dividenden noch deutlicher. So bringt der SMI in den letzten fünf Jahren ein Plus von 35 Prozent, der SMIC ging dagegen 60 Prozent nach oben. Und in den letzten zehn Jahren zeigt der SMI sogar einen Verlust von -10 Prozent, der SMIC dagegen ein Plus von 25 Prozent.

Auch an Auslandsbörsen ziehen Dividenden die Gewinne erst so richtig nach oben. Ein gutes Beispiel dafür ist der DAX. Während der deutsche Leitindex als Performanceindex (inklusive Dividenden)in den letzten zehn Jahren ein Plus von 180 Prozent schaffte, waren es im DAX Kursindex (ohne Dividenden)nur 120 Prozent. Dividenden lieferten damit ein Drittel der gesamten Performance.

Zeichen der Stärke

Wer nicht viel Geld verschenken will, kommt damit um dividendenstarke Aktien nicht herum. Immerhin sind Dividenden ein Zeichen der Stärke. Bietet ein Unternehmen hohe nachhaltige Zahlungen, wird die Dividende erhöht oder aber die Zahlung erstmals aufgenommen. Das Management signalisiert damit: Wir blicken für unser Geschäft zuversichtlich nach vorne und müssen nicht den ganzen Gewinn für schlechte Zeiten zurücklegen.

Hohe Dividenden sind aber auch ein Zeichen für ein bewährtes Geschäftsmodell. Ein Unternehmen mit nachhaltigen – noch besser tendenziell steigenden Ausschüttungen – hat seine wichtigsten Investitionen schon getätigt und muss nicht mehr alles ins Wachstum stecken. Für Anleger bedeutet das: Solche Unternehmen sind wegen stabiler Geschäfte besser einzuschätzen. Die Vorhersehbarkeit ist höher, die operativen Risiken und Unsicherheiten geringer.

Mobilezone und Bank Coop bleiben top

Wichtig bei hohen Dividenden ist allerdings, dass Sie aus dem operativen Gewinn gezahlt werden. Für mittel- oder langfristig orientierte Anleger macht es keinen Sinn, auf Aktien zu setzen, bei denen die Dividende über Jahre höher ist, als der Gewinn. Das geht an die Substanz des Unternehmens.

Während Schweiter wegen des starken Kursanstiegs im 2016 bei einer erwarteten Dividendenrendite von 3,5 Prozent nicht mehr der absolute Top-Dividendenwert ist, sind Mobilezone und Bank Coop als Top-Zahler mit erwarteten Renditen von jeweils 4,1 Prozent nach wie vor interessant.

Bellevue Group ist Spitzenreiter

Noch mehr ist bei Bellevue Group drin. Der Finanzdienstleister aus Küsnacht hat erst vor wenigen Tagen für das abgelaufene Geschäftsjahr die Zahlung einer Dividende von 1,0 Franken aus Kapitaleinlagereserven in Aussicht gestellt. Eine Rendite von 5,7 Prozent, die obendrein steuerfrei sein dürfte, zählt zu den Spitzenwerten am Aktienmarkt. Da Bellevue durch die letztjährige Übernahme der Frankfurter Investmentgesellschaft Star Capital künftig auf ein generell höheres Ergebnisniveau wachsen dürfte und seine Geschäftsbasis dadurch ausweitet, ist auch in den nächsten Jahren mit ähnlich hohen Zahlungen zu rechnen.

Der Titel ist aber nicht nur für mittel- bis langfristig orientierte Anleger interessant, sondern auch aus Trading-Gesichtspunkten für den kurzfristigen Gebrauch. Aufgrund der hohen Rendite ist nämlich bis zur Generalversammlung des Unternehmens am 21. März mit weiteren Kurssteigerungen zu rechnen.

Steigende Dividenden auch bei Burkhalter

Burkhalter Holding konnte den Gewinn zum Halbjahr bereits um 8,9 Prozent auf 2,70 Franken je Aktie steigern. Da auch für das Gesamtjahr ein Anstieg beim Ergebnis erwartet wird, ist beim Spezialisten für Elektrotechnik nach einer Anhebung der Dividende für 2015 von 5,0 auf 5,25 Franken auch für 2016 mit einer Steigerung zu rechnen.

Eine Ausschüttung von 5,50 Franken sollte auf jeden Fall möglich sein – Rendite 3,9 Prozent. Möglicherweise ist beim Baudienstleister aus Zürich sogar mehr denkbar.

Carlo Gavazzi – hohe Renditen und Chancen auf eine Sonderzahlung

Spannend könnte es in diesem Jahr auch bei Carlo Gavazzi werden. Der Anbieter von elektronischen Steuerkomponenten konnte seinen Umsatz im ersten Halbjahr 2016/17 nicht nur um 2,3 Prozent auf 66,2 Millionen Franken steigern, sondern den Gewinn wegen einmaliger Sondereffekte sogar um 65,8 Prozent auf 6,3 Millionen Franken ausbauen. Die seit Jahren übliche Dividende von 12,0 Franken je Aktie dürfte damit ohnehin wahrscheinlich sein – Rendite 4,6 Prozent.

Es könnte sogar noch besser kommen. Denn angesichts der positiven Effekte und der hohen Cashposition von 41,1 Millionen Franken (entspricht mehr als 55 Franken pro Aktie) könnte es eine überraschende Anhebung der Zahlung respektive eine Sonderdividende geben. Anleger warten deshalb schon gespannt auf den 22. Juni. Dann werden die Zahlen für das Geschäftsjahr sowie die Dividende bekannt gegeben.

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