Ein Lautsprecher ist an sich nichts Besonderes. Wenn ein angebissener Apfel darauf zu sehen ist, aber schon – und so ist der HomePod, der neueste Streich des US-Technologiekonzerns Apple, seit Tagen in aller Munde.

Am vergangenen Montag startete die Apple-Entwicklerkonferenz WWDC in San José. Zweieinhalb Stunden lang stellte der Konzern Neuerungen aus dem Hause Apple vor, darunter auch den neuen Lautsprecher. Dieser ist – natürlich – keine gewöhnliche Beschallungsbox. Mit dem HomePod sollen Nutzer nicht nur Musik in exzellenter Tonqualität hören können, sondern auch das Licht ein- und ausschalten oder sich von Apple-Assistentin Siri Fragen beantworten lassen.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Grosse Feier

Neben dem intelligenten Lautsprecher präsentierte Apple überarbeitete Versionen seiner Betriebssysteme iOs und macOS, schnellere Macs sowie ein neues iPad.

Wie immer machte Apple eine grosse Show aus der Produktpräsentation. Das Publikum bejubelte die Neuheiten und besonders den Auftritt von Unternehmenschef Tim Cook. Auch Anleger feierten und liessen den Kurs des Apple-Valors nach der WWDC-Eröffnung steigen. Wieder einmal.

Apple-Aktie seit Jahresbeginn um über ein Drittel zugelegt

Seit Jahresbeginn hat der Aktienkurs um mehr als ein Drittel zugelegt, auf Sicht von zehn Jahren schaffte der Titel eine Steigerung um 950 Prozent. Das Minus vom vergangenen Freitag, das durch Gewinnmitnahmen verursacht wurde, kann daran nicht viel ändern. Apple hat mittlerweile einen Börsenwert von 805 Milliarden US-Dollar und hat damit als erster US-Konzern die Schallmauer von 800 Milliarden US-Dollar durchbrochen.

Apple ist ein Konzern der Superlative. Allerdings fragen Investoren sich zunehmend, wie lange der Aufwärtstrend noch anhalten kann. Nach dem jahrelangen Hype ist die Frage durchaus berechtigt. Die meisten Analysten raten indes nach wie vor zum Kauf des Titels und rechnen mit weiter steigenden Kursen.

Erwartungen wurden erfüllt

Dafür gibt es verschiedene Gründe. Einer ist der regelmässige Erfolg auf der Entwicklerkonferenz. «Apple hat anlässlich der WWDC den Grossteil der Erwartungen erfüllt», sagt Simona Jankowski, Analystin bei Goldman Sachs. Andere Beobachter zeigten sich nach der Präsentation ebenfalls angetan von den Neuerungen des Konzerns.

Vor allem das überarbeitete Tablet iPad kam gut an, das im Vergleich zu seinen Vorgängern wesentlich nutzerfreundlicher sein und mit verbesserten Features aufwarten soll. Die vorgestellten Hardware- und Software-Neuigkeiten hätten verdeutlicht, warum die Kundenzufriedenheit bei Apple bei 96 Prozent liege, sagt Jeffrey Kvaal, Analyst beim japanischen Finanzdienstleister Nomura.

Hohe Erwartungen dank künstlicher Intelligenz

Auch der neue Lautsprecher könnte dem Unternehmen viel Geld in die Kassen spülen, erwarten Analysten. Dass der intelligente Lautsprecher wenig innovativ ist, weil die Apple-Konkurrenten Amazon und Google längst ähnliche Produkte auf den Markt gebracht haben? Geschenkt. Apple-Jünger dürften 349 US-Dollar für den HomePod, der damit wesentlich teurer ist als die Konkurrenzprodukte, gern zahlen.

Mit dem Lautsprecher stösst Apple erneut in eine neue Produktkategorie vor, auch das ist seit der WWDC-Eröffnung klar. Im Jahr 2015 hatte der Konzern seine erste Smartwatch auf den Markt gebracht. Zudem will der Konzern künftig verstärkt auf den Einsatz künstlicher Intelligenz und selbstlernender Maschinen setzen. Das schürt hohe Erwartungen.

Im Herbst kann es für Apple-Aktie nochmal aufwärts gehen

Hohe Erwartungen haben Analysten und Apple-Freunde auch an das neue iPhone, das im September auf den Markt kommt. Das iPhone 8 dürfte den Kurs des Valors noch einmal kräftig anschieben erwarten Analysten. Zum Teil sind die hohen Erwartungen schon eingepreist.

Trotzdem könnte es im Herbst noch einmal aufwärts gehen: Unter anderem die Investmenthäuser Bernstein und Morgan Stanley sowie die beiden Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse raten mit Blick auf das neue iPhone und die jüngst vorgestellten Produktneuerungen zum Kauf der Aktie und setzen das Kursziel bei bis zu 170 US-Dollar an.

UBS: Apple mit Blick auf Kundenbindung führend

Positiv sei unter anderem, dass der iPhone-Hersteller mit Blick auf die Kundenbindung branchenweit führend sei, schrieb UBS-Analyst Steven Milunovich in einer Studie in dieser Woche. Zudem gewinne Apple in China mehr Stammkunden. Darüber hinaus seien die Kunden insgesamt wohl bereit, für ihr nächstes Smartphone mehr zu bezahlen. Aktuell notiert der Titel bei 149 US-Dollar. Einzig ein unerwarteter Flop des iPhone 8 könnte den Aufwärtstrend noch bremsen.

Mehr von stocksDigital finden Sie hier.

So soll Apples neue Mega-Zentrale aussehen: