Die Kurse von Bitcoin und Ether, den zwei wichtigsten Kryptowährungen, wurden diese Woche gehämmert. Schlag auf Schlag sank der Wert. Der Bitcoin wurde unter 9'500 Dollar gehandelt, auch Ether verlor kräftig an Wert.

Zwar sind die Kurse beider Cyberwährungen mittlerweile wieder etwas gestiegen. Doch erst vor wenigen Wochen markierten die beiden Kryptos Hochs von knapp 20'000 und 1500 Dollar. Grund für die massiven Verluste waren die Bestrebungen Chinas und Südkoreas, Bitcoin und Co. zu verbieten oder zumindest streng zu kontrollieren.

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Gerät «Crypto Valley» in den Strudel?

Auch in Zug, dem «Crypto Valley» der Schweiz, dürfte die aktuelle Entwicklung mit Sorge betrachtet werden. Einige werden das Blutbad als überfällige Bereinigung ansehen, die «gesund» sei und dem Markt langfristig zugute komme. Andere fürchten sich wohl, dass nun auch in der Schweiz dunkle Wolken über dem Blockchain-Himmel aufziehen. Denn es ist unwahrscheinlich, dass die Schweiz weiter als Krypto-Paradies gehätschelt wird, wenn bedeutende Staaten wie Südkorea oder China Bitcoin und Co. verbieten wollen.

Der Ruf von Bitcoin ist denkbar schlecht. Drogenhändler zahlen damit im Darkweb. Mit Bitcoin werden Kapitalverkehrskontrollen umgangen und Steuern optimiert und nicht nur die Bankindustrie, das Währungssystem und später dann das Internet of Things disrupiert. Das vergessen die Blockchain-Apologeten geflissentlich.

Auf Nachsicht hoffen ist kein guter Plan

Der Schweiz, die eine notorische Vergangenheit mit Schwarzgeld hat, dürfte es nicht leicht fallen, die Legitimität des Krypto-Geschäfts gegenüber Drittstaaten darzulegen. Einer differenzierten Betrachtung hält das «Schwarzgeld»-Argument im Fall der Schweiz zwar nicht stand. Ähnlich wie die Banken verfolgt die hiesige Krypto-Szene eine «Weissgeld»-Strategie. Doch wir dürfen nicht auf Nachsicht von Staaten hoffen, die der Krypto-Welt den Riegel schieben wollen. Besonders wenn die USA solche Pläne verfolgen sollten.

Die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass mit dem Zweihänder zugeschlagen wird und nicht der chirurgische Eingriff mit dem Skalpell gesucht wird. Zug könnte also erneut zum Reputationsrisiko für die Schweiz werden. Möglicherweise erkennt das sogar Bundesrat Schneider-Ammann irgendwann. Bis dahin hält er eloquente Reden an Krypto-Konferenzen, wie diese Woche an der Crypto Finance Konferenz in St. Moritz.  

 

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