15 Schlafzimmer, 14 Bäder, fünf Küchen, zwei Kapellen und ein 120 Quadratmeter grosser Rittersaal - so stellt man sich das Wohnen in einem Schloss vor. Für diejenigen, die schon immer davon träumen – und das nötige Kleingeld übrig haben – bietet sich jetzt die Gelegenheit. Denn das Castel Valer in der italienischen Provinz Trentino wird am 8. September versteigert, inklusive geschichtsträchtigem Inventar, wie das mit dem Verkauf beauftragte US-Immobilienunternehmen Concierge Auctions mitteilt.

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An den Ausläufern der Dolomiten, im Nonstal im Örtchen Tassulo schlummert das in den letzten Jahren vollständig restaurierte Gemäuer, das seit dem 14. Jahrhundert im Besitz der Familie Graf Spaur zu Flavon und Valer ist. Familienoberhaupt Graf Ulrich Spaur zu Flavon und Valer lebt bis heute auf dem Schloss.

Vom Weinkeller bis Gästehaus

Es besteht aus insgesamt zwei Teilen – der Burg und dem Castel. 3300 Quadratmeter Wohnfläche verteilen sich auf 80 Räumen,  darunter ein 40 Meter hoher achteckiger Turm aus Granit, eine Bibliothek, eine Wappenhalle mit anschliessendem Kreuzgang, zwei Weinkeller, ein Gästehaus und zwei Kapellen, von denen die kleinere sich im Schlossinneren befindet. Zudem sind zahlreiche Konferenz- und Banquetträume vorhanden. Insgesamt umfasst das Anwesen 7,5 Hektar Land, davon 2,8 Hektar Apfelplantagen und 2,4 Hektar Wald. 

Einem Gutachten zufolge soll der Gesamtwert des Schlosses bei 31,6 Millionen Euro liegen, jedoch ohne Inventar. Mit Inventar summiert sich der Wert auf rund 35 Millionen Euro, denn versteigert werden soll das edle Anwesen inklusive sämtlicher Einrichtungsgegenstände. Erhält man den Zuschlag, darf man dann aber auch ein Spinett sein Eigen nennen, auf dem Wolfgang Amadeus Mozart gespielt haben soll.

Kein Mindestangebot

Medienberichten zufolge stand die edle Wohnanlage bereits vor zwei Jahren zum Verkauf. Damals wollten die Eigentümer angeblich 43 Millionen Euro dafür haben. Offenbar vergebens. Dieses Mal können Bieter auf ein Schnäppchen hoffen, es gibt nämlich kein Mindestangebot, dafür allerdings eine Bitte vom derzeitigen Schlossherren: Dieser wünscht sich den Angaben zufolge «einen würdigen Nachfolger, der das Castel noch mindestens 100 Jahre im Geiste der historischen Bedeutung weiterführt».