Das war wie ein tiefes Durchatmen. Die Meldung vor wenigen Tagen, die USA und Mexiko hätten sich auf neue Regeln in einem Freihandelsabkommen, einen neuen Handelsvertrag, geeinigt, brachte Entspannung an den Börsen und steigende Kurse.

Immerhin blicken Anleger seit geraumer Zeit ängstlich wie das Kaninchen auf die Schlange auf die andauernden Drohgebärden des US-Präsidenten die EU, China oder andere Länder mit Zöllen oder anderen Handelsrestriktionen zu belasten. Die Einigung mit Mexiko kam dann doch überraschend und Börsianer haben Hoffnung, dass die Staaten sich jetzt auch bald mit China eins werden. Denn Trumps-Handelsdrohungen haben Chinas Aktien zuletzt stark belastet.

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Chinas Internetaktien stehen unter Druck

Unter Druck kamen dabei auch Chinas Internetgiganten wie Alibaba. Die Aktie der Handelsplattform hatte vom Allzeithoch Mitte Juni in den folgenden rund acht Wochen bis zu 15 Prozent an Wert verloren. Nachdem der Titel vor zwei Wochen von seiner Unterstützung bei 170 Dollar wieder nach oben drehen konnte, setzten nun immer mehr Anleger schon jetzt darauf, dass Trump und China sich im Handelsstreit wieder die Hand geben. Möglicherweise gibt es bis zu den midterm elections in den USA Anfang November – das ist ein wichtiger Wahltermin für US-Präsident Trump – schon eine positive Lösung.

Manche halten sogar eine Einigung noch im September für möglich. Sollten sich Trump und Chinas starker Mann Xi Jinping zusammenraufen, dann dürfte das Chinas Aktien und in erster Linie wohl auch die zuletzt abgestrafte Alibaba nach oben hieven. Da könnten ganz schnell zehn oder auch 15 Prozent Kursgewinn möglich sein. Noch viel spannender als Alibaba ist allerdings Altaba.

Altaba bietet doppelte Kurschancen

Dabei handelt es sich trotz des ähnlichen Namens nicht um ein China-Unternehmen, sondern um eine US-Beteiligungsgesellschaft. Nach dem Verkauf des operativen Internetgeschäfts von Yahoo! an den Telefonriesen Horizon in 2017 blieben die großen Beteiligungen von Yahoo! im Portfolio von Altaba an der Börse notiert.

Anleger, die den China-Aufschwung spielen wollen, sollten da etwas genauer hinsehen. Altaba besteht zu rund 90 Prozent aus Alibaba-Aktien. Der Rest setzt sich vor allem aus Cash und Anteilen an Yahoo Japan zusammen. Der aktuelle Net Asset Value des Portfolios – das Nettovermögen kurz NAV – liegt bei geschätzt etwa 77 Dollar und damit rund zehn Prozent über dem aktuellen Altaba-Aktienkurs. Sollten sich der Handelsstreit in Wohlgefallen auflösen, dann bekommen Altaba-Aktionäre damit gleich doppelte Kurschancen geliefert: Eine Kurserholung bei Alibaba und den möglichen Abbau des aktuell hohen Discounts von Altaba zum NAV.


Altaba Inc

ISIN: US 021 346 101 7

Gewinn je Aktie 2019e: k. A.

KGV 2019e: k. A.

Dividende/Rendite 2018e: -/-

NAV je Aktie: 77,0 $

EK-Quote: 45,0%

KBV: 0,9 

Kurs/Ziel/Stopp: 70,43/75,80/48,80 $

* Georg Pröbstl ist Chefredaktor des Börsenbriefs Value-Depesche. Der Börsendienst ist auf substanzstarke, unterbewertete Aktien mit guten Perspektiven aus der D-A-CH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) spezialisiert. Performance des Musterdepots 1 Jahr: +18,7 Prozent (DAX: +5,6 Prozent), 3 Jahre: +51,8 Prozent (DAX: +14,9 Prozent). Seit Start im April 2010 steht ein Zuwachs von +374,2 Prozent (Dax: +96,9 Prozent)