Gemäss dem neuen Sorgenbarometer ist die Sorge Nummer eins der Bürger, wie die Altersvorsorge gesichert werden kann. Andere Topsorgen sind Gesundheit, soziale Gerechtigkeit und die Zukunft der Jungen. Zwar wäre die Sicherung der Altersvorsorge kein Problem, wenn man den Alten nur endlich bessere Anreize gäbe, länger zu arbeiten. Aber die Politik von Regierung und Parlament ist so falsch, dass die Ängste der Bürger nur zu gut verständlich sind.

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Angesichts der nahenden Zeit der Besinnung und guten Vorsätze ist es deshalb höchste Zeit, darüber nachzudenken, was man selbst gegen die Sorgen tun kann und was man anderen raten soll, zu tun. Mein Vorschlag ist ganz traditionell: Insbesondere die Jungen sollen nicht rauchen und nicht zu viel trinken. Denn das lindert all die angesprochenen Sorgen grundlegend.

Reich und gesund

Junge Menschen, die rauchen und am Wochenende im Ausgang regelmässig viel trinken, geben pro Jahr locker 6000 Franken zu viel aus (Annahme: pro Tag eineinhalb Päckli Zigaretten à 9 Franken und jährlich 40 Ausgänge mit 30 Franken zu viel für Alkohol). Genau das aber sollten sie nicht tun. Wer den Rat im Alter von 18 bis 22 befolgt, spart 30'000 Franken.

Diese soll er vernünftig diversifiziert in Aktien anlegen. Längerfristig rentierten Schweizer Aktien mit 6,5 Prozent real und diejenigen einer breiten Ländergruppe mit 7 Prozent. Wenigstens taten sie das in den letzten 150 Jahren und es gibt keinen guten Grund zur Annahme, dass das in den nächsten 60 Jahren ganz anders sein soll.

Abzüglich der Depotgebühren einer günstigen (Online-)Bank ergeben sich so Renditen von 6 Prozent, sprich rund eine Verdoppelung des Wertes in 12 Jahren. Damit ergibt sich in 24, 36, 48 und 60 Jahren das 4-, 8-, 16- und 32-Fache des eingesetzten Kapitals. Sprich mit 80 ist man Millionär. Da nichtrauchende Millionäre eine sehr viel höhere Lebenserwartung haben als Durchschnittsbürger, können sie sich dann noch viele Jahre an ihrer Million freuen.

6000 Franken jährlich in Aktien investieren

Gegen meinen Rat kann man vor allem eines einwenden: Die Aktienrendite setzt sich zusammen aus Kursgewinnen und Dividenden. Letztere werde besteuert. Deshalb ist die reale Rendite nach Steuern zumeist tiefer als die angenommenen 6 Prozent. Daraus folgt zweierlei: Erstens rate ich allen, länger als fünf Jahre nicht zu rauchen und im Ausgang nicht übermässig zu trinken. So wird man auch bei tieferer Rendite sicher zum Millionär.

Zweitens sollten sich alle, die für die Sicherung der Altersvorsorge, für Gesundheit, für sozialen Ausgleich und für die Jugend sind, 2018 dafür einsetzen, dass junge Menschen, die bekennende Nichtraucher und Nichtzuvieltrinker sind, jedes Jahr ihre so eingesparten 6000 Franken in Aktien anlegen dürfen, deren Erträge nicht besteuert werden.

*Reiner Eichenberger ist Professor für Finanz- und Wirtschaftspolitik an der Universität Freiburg