Das Börsenjahr rauscht Richtung Ziel. Dem wichtigsten Schweizer Aktienindex SMI brachte 2014 bislang ein fast zweistelliges Plus, besser noch schnitt der breiter gefasste SPI mit rund 12 Prozent Zuwachs ab – etwaige Korrekturen in den kommenden Tagen freilich nicht inbegriffen.
Damit bewegt sich die Schweizer Börse besser als so manch anderer westlicher Aktienmarkt, etwa der deutsche Dax oder der amerikanische Dow Jones. In New York verzeichnete man nun die schlechteste Woche seit 2012. Tatsächlich aber liegt die Schweiz im Mittelfeld im weltweiten Vergleich. Rund um den Globus gibt es einige Märkte, an denen Anleger beherzter zugriffen, wie ein Vergleich von handelszeitung.ch zu den weltweiten Börsen zeigt – die so gross und offen sind, dass Anleger in der Schweiz dort auch wirklich investieren können.
Schwellenland-Börsen boomen
Insbesondere gilt das für einige grosse Schwellenländer. Indiens Börse in Mumbai etwas verzeichnete nach heftigen Turbulenzen zum Jahreswechsel bis heute kräftige Zuwächse von rund 38 Prozent. Vor allem nach Amtsantritt des neuen Premier Narendra Modi im Mai ging es deutlich nach oben. Noch besser schnitt Chinas Börse ab – und ist doch nicht der Sieger in diesem Jahr (siehe Bildergalerie oben).
Am besten performte die Börse in Venezuela – einem Land, dass zuletzt Inflationsraten von fast 60 Prozent aufwies und offenbar nur einen Schritt vom staatlichen Zahlungsausfall entfernt ist. Unterm Strich bestätigt sich damit eine Lehrbuchweisheit. Nämlich, dass Aktien einen guten Schutz gegen kräftige Preissteigerungen liefern.
Russland und Ukraine streiten um den letzten Platz
Im Gegensatz zu China und Indien lief es für die andere Hälfte der Bric-Staaten (Brasilien, Russland, China, Indien) schlechter. Vor allem gilt das für die russische Börse. Ölpreisverfall und Wirtschaftssanktionen haben die Aktienmärkte geradezu abstürzen lassen. Schlechter performte weltweit nur eine andere grosse Börse, die im Nachbarland Ukraine.
Gefährlich: Angesichts der anstehenden Wahlen in Griechenland, die zum Sprungbrett für die extremen Parteien am linken und rechten Rand werden könnten, hat sich jüngst auch die Talfahrt an der Athener Börse beschleunigt. Das Minus des Athex liegt inzwischen bei rund 30 Prozent – damit liegen auch die Hellenen im Ranking der schlechtesten Börsen sehr weit oben.