Die Aktien von Apple sind derzeit kaum zu stoppen. Gestern Donnerstag erreichten sie ein Allzeithoch von rund 113 Dollar. Auch der Börsengewicht des wertvollsten Konzerns der Welt schwoll weiter an. Er stieg auf rund 660 Milliarden Dollar – das ist exakt so viel wie das Schweizer Bruttoinlandprodukt letztes Jahr mass.

Damit ist der iPhone-Hersteller wertvoller als die Internetriesen Amazon und Google zusammen. Auch Microsoft kann nicht mithalten. Der amerikanische Softwarehersteller hat derzeit einen Börsenwert von rund 400 Milliarden Dollar.

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iPhone 6 lässt die Kassen klingeln

Grund für die jüngsten Kurssprünge ist Apples glänzender Geschäftsgang. Vor allem das neue iPhone 6 lässt die Kassen klingeln. Mit dem Smartphone erzielt Apple rund die Hälfte seines Umsatzes. Im letzten Quartal wurden knapp 40 Millionen iPhones verkauft - ein Zuwachs von 16 Prozent. Der Umsatz stieg um 12 Prozent auf rund 42 Milliarden Dollar. Das ist das grösste Wachstum seit fast zwei Jahren.

Auch das laufende Quartal soll Rekorde brechen. Apple rechnet mit einem Umsatz zwischen 63,5 und 66,5 Milliarden Dollar. Experten erwarten, dass die Nachfrage nach dem iPhone 6 stark bleibt. Das Weihnachtsgeschäft dürfte die Verkäufe zusätzlich explodieren lassen.

Apple betreibt Kurspflege

Die guten Zahlen und die Aussichten sind nicht der einzige Grund für den Höhenflug der Aktien. Apple hatte schon vor einigen Monaten mit einer Kurspflege begonnen. So profitierte das Wertpapier von einem Aktiensplit von 1:7 im Juni  und einem derzeit laufenden Aktienrückkaufprogramm.

Zudem erfreute Apple die Aktionäre mit einer kräftigen Dividendenerhöhung. Am Donnerstag schüttete das kalifornische Unternehmen 0,47 Dollar je Aktie aus. Auch in Zukunft soll die Dividende jährlich aufgestockt werden. Bis 2015 will Apple mit Aktienrückkäufen und Dividenden insgesamt 130 Milliarden Dollar an die Aktionäre ausschütten.

Managerschreck Icahn macht Druck

Mit seinen Geschenken an die Anleger gibt Apple vor allem auch dem Druck des Managerschrecks Carl Icahn nach. Der Apple-Grossaktionär forderte seit langem, dass der Technologieriese seine gigantischen Barmittelbestände abbaut und mehr Geld an die Aktionäre weitergibt. Apple hat rund 160 Milliarden Dollar auf der hohen Kannte liegen.

Erst im Oktober verlieh Icahn seinen Forderungen Nachdruck. In einem öffentlichen Brief an Apple verlangte er weitere Massnahmen zur Kurspflege. Der Multi-Milliardär sieht die Aktie noch immer massiv unterbewertet. Er erachtet einen Kurs von 203 Dollar für gerechtfertigt.